BLACK .44 - Bloodlines
Mehr über Black .44
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 07.02.2025
- Intolerance
- Bloodlines
- The Kingdom
- Again
- The Motherfucker Song
- Vril
- Will The Real Jesus Christ Stand Up?
- Angst
- Aftermath
Immer noch typisch unfinnisch.
Bisher haben mich die Jungs von BLACK .44 noch nicht an der richtigen Stelle erreicht, und ich mag schon einmal spoilern, dass auch der aktuelle Silberling der finnischen Heavy-Rock-Combo nicht die letzte Überzeugungskraft mitbringt, die Platte auch uneingeschränkt zu empfehlen. Zehn Jahre nach dem Debüt-Release darf man "Bloodlines" zwar gewissermaßen schon fast als Neustart bewerten, doch die Zutaten für das zweite Album sind deswegen keine grundlegend neuen. Immer noch setzen die Nordeuropäer auf schmutzige Gitarren und Hardcore-affine Stakkatos, veredeln ihren Sound jedoch gelegentlich mit mancher Blues-getränkten Stoner-Passage und erweitern somit das Portfolio um entscheidende Anteile - doch leider nicht in allen neun Stücken von "Bloodlines".
Der gesunde Groove, den man schon auf "No Blanks" vorfinden konnte, bleibt bestehen, es gibt stampfendes Riffing allerorts, doch sobald die Leads dann auch mal etwas mehr Raum bekommen, wird eine gewisse Southern-Rock-Komponente hinzugefügt, die zwar nicht so stark ausgeprägt sein mag wie beispielsweise bei PANTERA, aber in einer vermeintlichen Light-Version richtig gut funktioniert. Nummern wie 'The Kingdom' und 'Again' tragen dieser Entwicklung Rechnung und gelten auch schnell als Highlights einer recht abwechslungsreichen Scheibe, die jedoch auch nur dann richtig zündet, wenn der Gesamtsound etwas rockiger wird und man auch ein bisschen Spannung kreiert. 'Will The Real Jesus Christ Stand Up?' mit seinen kurzen Keyboardflächen und den gelegentlichen Hammond-Einschüben gilt hier als weiterer Favorit, von dessen Qualität man auf "Bloodlines" gerne noch mehr hören möchte. Umgekehrt verlässt sich BLACK .44 jedoch zu häufig auf die üblichen Standards. Gerade zu Beginn sind es Nummern wie 'Intolerance' und 'Bloodlines', die noch ein wenig stocken und noch nicht den Schwung aufnehmen, den BLACK .44 später partiell in die Waagschale legt - und mit dem zwei Drittel des Albums diesmal auch mehr als nur solide über die Ziellinie gehen.
"Bloodlines" ist auf jeden Fall ein Schritt nach vorne, wenn auch noch nicht jenes Album, mit dem BLACK .44 den Durchbruch schaffen sollte. Ein paar Stellschrauben müssen noch einmal neu eingedreht werden, und wenn die Finnen für ihr nächstes Album nicht weitere zehn Jahre benötigen, kann das hier noch eine richtig fette Show werden. So wie eben teilweise im aktuellen Material...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes