BLACK & DAMNED - Resurrection
Mehr über Black & Damned
- Genre:
- Heavy / Power Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Reigning Phoenix Music / ROAR
- Release:
- 14.03.2025
- Silence Breaker
- Ruthless Wrath
- Red Heavens
- Bound By The Moon
- Circle Of Amnesia
- Injustice
- Searing Flames
- Shadows
- Reborn In Solitude
- Navigate Me To The Sun
Klassisch kraftvoller Heavy Metal mit deutlichen Abzügen in der B-Note.
Mittlerweile dürfte sich ja herumgesprochen haben, dass sich die Formation BLACK & DAMNED aus dem Stuttgarter Raum aus einer Corona-Laune heraus im Jahr 2020 gegründet und mit "Heavenly Creatures" (2021) und "Servants Of The Devil" (2023) bereits zwei amtliche Stahlschmieden abgeliefert hat. Dieser Tage erscheint mit "Resurrection" der nunmehr dritte Rundling, der musikalisch nahtlos an seine Vorgänger anknüpft und sicherlich Freunden von Bands wie GRAVE DIGGER, REBELLION und GENERATION STEEL gefallen sollte. Kein Wunder, hat denn auch der ehemalige PRIMAL-FEAR-Gitarrist Stefan Leibig bei diesem Werk die Zügel in der Hand gehalten.
Bereits das kraftvolle Eröffnungsstück 'Silence Breaker' gibt die Marschroute für die kommenden 43 Minuten vor: laute Klampfen, donnerndes, teils etwas zu lautes Schlagzeug und Musik, die stets auf in die Luft gestreckte Fäuste viel Wert legt. Auch das folgende 'Ruthless Wrath' weiß mit seiner Energie zu überzeugen, doch mit fortlaufender Spielzeit werden die kurz und bündig gehaltenen Songs immer vorhersehbarer und leider auch austauschbar. Die Gitarren spielen wenig prägnante Riffs und die Schlagzeugarbeit strotzt ebenfalls nicht wirklich vor allzu viel Raffinesse. Es fehlt einfach an Dynamik und Abwechslung. Zwar nimmt das Quintett relativ schnell das Tempo heraus und stampft mal mehr, mal weniger geradlinig durch die metallische Landschaft, weiß aber auch da nur gelegentlich Akzente zu setzen ('Injustice'). Richtige Soloarbeit findet kaum statt, das Keyboard ist sehr dominant und verwässert an der einen oder anderen Stelle auch gerne mal den Vortrag. Das flotte 'Searing Flames' und das kraftvolle 'Reborn In Solitude' zünden gegen Ende noch einmal das Feuer an und versöhnen mich letztendlich, denn immerhin habe ich grundsätzlich ein Faible für diesen teutonischen Stahl.
Frontmann Roland Seidel scheint mit jedem Atemzug den Heavy Metal zu inhalieren und in klassischem Metal-Jargon wieder auszuspucken, ist aber insgesamt in seinen Phrasierungen und seiner Intonation sehr linear, seine Farben und Facetten überschaubar. Im vorliegenden Fall ist das für mich auf Dauer arg anstrengend. So schafft es Seidel nicht, mich mit einem Leuchtfeuer durch die zehn Songs zu führen und den Spannungsbogen entsprechend hoch zu halten. Die Refrains sind allesamt nach dem gleichen Muster aufgebaut, wobei ich zugeben muss, dass die Chöre und Harmonien wirklich sehr nett sind und durchaus auf der Habenseite verbucht werden können. Insgesamt fehlt es mir jedoch in der Königsdisziplin einfach an erhabenen Momenten, an packendem Pathos, der zu einem dicken Metalalbum eben dazu gehört.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass "Resurrection" und BLACK & DAMNED grundsätzlich vor allem auf den Konzertbühnen gut funktioniert, denn ihr kraftvoller Metal-Sound dürfte für reichlich fliegende Haare und breitbeinige Luftgitarren sorgen. Auf Konserve fehlt es mir aber insgesamt an ganz großen und vor allem memorablen Songs.
Anspieltipps: Ruthless Wrath, Injustice, Reborn In Solitude
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Chris Staubach