BLACKCURRANT - This Could Be A Symphony
Mehr über Blackcurrant
- Genre:
- Indie
- Label:
- Radar Music
- Song #1
- Charles Darwin Moves Too Slow
- Vertical Waves
- What's Going On Now?
Freier Indie, aus dem noch viel werden kann, aber noch nicht ist.
Sich nach dem Genuss von SPEEDRECORDERs neuer Platte noch eine weitere Gitarrenscheibe reinzuziehen, mag an eine gewisse Form der Überdosis grenzen. Sollte man es da der betreffenden Band, in diesem Fall BLACK CURRANT, zugute halten, dass sie um einiges ruhiger zu Werke geht? In gewissen Fällen könnte man dies als Makel betrachten.
Nicht jedoch hier, wo die Band sich mit ihrer Platte "This Could Be A Symphony" doch so ambivalent gibt. Ambivalent heißt in diesem Fall: verdammt schlecht auf ein einheitliches Urteil zusammen zu quetschen. Beim ersten Durchlauf punktet noch die schmucklose Aufmachung des Sounds, der vollkommen unaufgemotzt und damit sehr ehrlich klingt. Beim zweiten Mal geht einem schon das sehr begrenzte Können der Gitarrenfraktion auf die Nerven. Beim dritten Mal begeistert wieder das simple und recht eingängige Songwriting. Und beim vierten Mal ist die weinerliche Stimme des Sängers eine Herausforderung und das Songwriting klingt gar nicht mehr so eingängig.
Letztendlich bleibt einem nichts anderes übrig, als sich daran zu klammern, was man von der Band direkt in die Hand gelegt bekommt: eine Platte mit nur vier Tracks, die verschiedener nicht klingen könnten.
'Song #1' ist als einleitender Song gleich der anstrengendste, von dem bisweilen nervigen Gedudel sollte man sich nicht davon abhalten lassen, weiter in die Platte reinzuhören. Der Song hat auch seine starken Passagen, allerdings bleibt es bei den Passagen. 'Charles Darwin Moves Too Slow' hat vor allem eins: eine gute Idee. 'Vertical Ways' ist endlich mal so etwas wie ein lockerer Song, den man auf der Platte aus irgendwelchen Gründen erwartete. Auch wenn dies der stärkste Song der Platte ist, fällt einem spätestens hier auf, dass die Band ein Faible für nerviges Gitarrengedudel hat, und das in den Songs zuvor nicht etwa reiner Zufall war. Nichtsdestotrotz trotz seiner schön durchgespielten Struktur Aushängeschild der kurzen Platte. 'What's Going On Now' erinnert irgendwie an das seichte Rockabilly-Revival der Mainstreammedien mit ihrem Aushängeschild DICK BRAVE. Und ist mit diesem Satz auch schon prima zusammengefasst.
Mit nur vier Songs etwas dürftig, aber ein guter Anfang, auch wenn nicht zu überhörende Schwächen einem das positive Urteil über diese Platte erschweren.
Weiter üben, noch mal versuchen.
Anspieltipps: Vertical Ways
- Redakteur:
- Michael Kulueke