BLACKNETIC - Darkness Falls
Mehr über Blacknetic
- Genre:
- Thrash Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 15.04.2023
- Darkness Falls
- Know Your Circle
- Help Me Die
- Even The Void
- Hell & Fire
- Posterity
- Contradiction
- Other Lives
- Ill-fated
- Over The Hills And Far Away (GARY MOORE-Cover)
Solides Heavy-Thrash-Gebräu mit Oldschool-Vibes.
Im Jahr 2012 machten sich vier Bajuwaren auf, um unter dem Banner BLACKNETIC etwas schwermetallischen Staub aufzuwirbeln. Doch zu Beginn kam der Stein für das Quartett, das heuer aus Schlagzeuger Chris Erlbacher, Gitarrist und Sänger Peter Sowade, Basser Sam Wagner und Gitarrist Martin Huber besteht, nicht so recht ins Rollen. Zwar veröffentlichte man 2016 die EP "See The Blackness ...", doch danach wurde es erst einmal ruhig. Erst satte sieben Jahre später sollte das Erstwerk auf Albumdistanz "Darkness Falls" erscheinen, das zu diesem Zeitpunkt übrigens bereits ein gutes Jahr auf dem Buckel hat, unsere heiligen Hallen allerdings erst jetzt erreichte.
Aber das soll dem Vierer natürlich nicht zum Nachteil gereichen und so lege ich die übrigens im hübschen Digipack daherkommende CD mit Vorfreude in den Player, denn der versprochene Mix aus Heavy und Thrash Metal sollte eigentlich sehr gut in mein persönliches Beuteschema passen. Der Auftakt mit dem Titeltrack, der hier aber als primär instrumentales Intro daherkommt, gelingt auch erst einmal sehr gut. Mit seinen epischen Drums und den ebenso hymnisch angelegten Gitarrenleads versprüht die Nummer nämlich einen untrüglichen Achziger-Vibe, der mich auch in Bezug auf die Funktion des Songs sehr an die klassischen METALLICA-Intros erinnert, die Hetfield und Co. etwa Tracks wie 'Battery' gerne voranstellten. Auch 'Know Your Circle' beginnt erst einmal als groovige Thrash-Keule, bei der mir vor allem der herrlich knarzige Bass hervorragend gefällt. Spätestens wenn aber Peters Gesang einsetzt, wird klar, woher der Heavy-Metal-Wind im Falle von BLACKNETIC weht. Mit seinem sehr herben Klargesang ist der Fronter nämlich definitiv von Helden des britischen Heavy Metals beeinflusst, was dem Track durchaus eine epische Note verpasst. Insgesamt ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Einstieg in eine Scheibe, die für uns noch acht weitere Tracks in der Hinterhand hat.
Und auch die haben es durchaus in sich, denn die Formel des Openers bleibt uns auch im weiteren Verlauf erhalten. Irgendwo zwischen den langsamen und hymnischeren Auswüchsen des frühen METALLICA-Kosmos und dem eher stampfenden Heavy Metal britischer Prägung, finden die Bayern nämlich einen rohen und eigenen Sound, der mich durchaus aufhorchen lässt. Dabei sei vorweg allerdings gesagt, dass "Darkness Falls" etwas Eingewöhnungszeit bedarf, denn klanglich geht der Vierer hier ebenfalls oldschoolige Wege. Viele der Takes scheinen möglichst unbelassen zu sein und auch klanglich wurde auch nur das nötigste aufbereitet, sodass sich die Scheibe oftmals so anfühlt, als würde man einfach mit dem Jungs im Proberaum stehen. Auf einen soliden Sound muss man aber natürlich trotzdem nicht verzichten, denn von einer rumpeligen Proberaum-Demo sind wir dennoch meilenweit entfernt und irgendwie fügt das ungeschliffene Klangbild dem dargebotenen Songmaterial auch einen gewissen Charme hinzu. Einzig die ganz großen Hooklines und Riffs fehlen mir oftmals noch, denn mit 'Event The Void' und dem coolen Longtrack 'Contradiction' gibt's eigentlich nur zwei Nummern, die sich sofort auch langfristig ins Gedächtnis graben. 'Other Lives' kommt mit seinem stampfenden Riff knapp hinter den beiden klaren Höhepunkten über die Ziellinie und auch das GARY MOORE-Cover 'Over The Hills And Far Away' kommt in schwermetallischem Gewand durchaus überzeugend daher, offenbart aber gleichzeitig leider auch, dass vielen Songs eben genau solche großen Momente fehlen, wie sie dieser Klassiker mit seinen Melodien und Hooklines anzubieten hat.
Trotzdem ist "Darkness Falls" insgesamt ein guter, herrlich oldschooliger und sich wohltuend den modernen Trends entziehender Langspieler, den Freunde und Freundinnen von sehr melodischem Thrash und klassischem Heavy Metal einmal antesten sollten. Ein paar mehr packende Riffs und auch der eine oder andere große Refrain beim nächsten Mal, dann stehen den Bayern auch die obersten Punkteregionen offen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs