BLACKOUT ARGUMENT, THE - Munich Valor
Mehr über Blackout Argument, The
- Genre:
- HardcoreRock
- Label:
- Bastardized Recordings
- Release:
- 27.04.2007
- Cast A Cold Eye
- Matchless
- Reflecting Dialogue
- Forever Yours
- So Much You And Me
- Desire For Absolution
Wie schon in der Besprechung von "Munich Angst" angekündigt, folgt hier der wohlgemeinte Hinweis auf die zeitgleiche Veröffentlichung "Munich Valor" der Münchener THE BLACKOUT ARGUMENT. Das gebietet nach dem einminütigen Eingangsgeschrammel wiederum melodiösen Schrei-Core der besseren Sorte. Es fällt auf, dass hier nichts gequält oder gekünstelt erfunden wurde. Es wurde darauf Acht gegeben, dem Vorwärtsdrang nachzugeben und sich nicht in Schnickschnack zu vergessen. Dadurch wirkt die "ausgebrannte Überzeugung" eben nicht namentlich, sondern erfrischend und auch noch voller Tatendrang. Im Meer der Schreihälse auf diesem Sektor ist kaum Unterschiedliches festzustellen. Hier wird die Nuance der Wiedererkennung zumindest angekratzt. Meist ist es die Kontrastierung, die den Hörreiz erhöht, wenn auf ein dickes Riffing eine melodiöse Stimme trifft. Beides, Riffing und stimmlicher Einsatz, passt zusammen.
Die beiden EPs zusammengenommen ergeben einen Einblick in das bisherige Schaffen der fünf Süddeutschen. Warum nicht in LP-Format, werden sich einige fragen. Nun, zum einen wurde "Munich Angst" 2006 schon einmal auf Engineer Records herausgegeben, erst jetzt ist die Band in der Lage, weiteres Material auf Bastardized Recordings anzubieten. Man arbeitet eben schrittweise. Ausserdem kann man nach Vorabprüfung einer der beiden Platten entweder beide ignorieren oder die anere zukaufen. Wenn eine EP künstlerisch reicht, dann eben nur eine. Aber bestimmt auch kostenintensiv. Hat die Band da nebenbei eine clevere, nutzerfreundlichere Alternative des Plattenverkaufs erfunden?
Ich stell mir da so ein baldiges Grillfestlein vor, wo ich zwischen einer in die Glut gefallenen und dem Brandtode übergebenen Kartoffel und einem handwarmen Nulldreier einem Freund in die Seite puffe, ihm die Grillzange entreiße und frage: "Ey, wie findst'n dette?" - "Was'n dett'?" - "BLACKOUT ARGUMENT." "Echt? Fett! ... Ey, Feule, mach ma' lauter!" Wir nicken den Takt, und spannen rhythmisch die Versen an. Die zwiebelschälenden Frauen tippeln mit den nackten Füßen unter dem frisch gebeizten OBI-Gartentisch. Auch im Takt. Endlich geht bei denen mal eine HC-Platte beim Grillen durch. "Och, dett gefällt mir ooch!"
Und mir erst. Besonders überzeugen mich 'Reflecting Dialogue' und 'Forever Yours'. Und 'Desire For Absolution' hat das Zeug zum Frühjahrsrotzer Nummer Eins.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben