BLACKSHORE - Railway To Blackshore
Mehr über Blackshore
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Düsterwald Produktionen
- Release:
- 22.07.2009
- Frostbitten Warmachine Part I
- Frostbitten Warmachine Part II
- Stalinorgel Terrorbeast
- Doomdriven Devils Of Death
- Blackshore
- Are You Ready For Some Real German Ärger
- Empire Of Ashes
Ehrlicher Black Metal mit Leben und Charakter.
Nicht nur Marzipan wird in Lübeck gemacht, sondern auch weitaus schwerere Kost - dies beweisen die Schwarzmetaller von BLACKSHORE, die letztes Jahr in München mit TAAKE und einigen anderen die Bühne geteilt hatten. Mittels Düsterwald Produktionen, dem bewährten Sprungbrett in die finsteren Ecken des Undergrounds, entfesselt das Trio Hades, Blizzard und Krom die Todesmaschine "Railway To Blackshore": Ein wildes Album voller Ingrimm und Rebellion, meist kompromisslos traditionell, jedoch mit angenehm innovativen Anwandlungen an den Schlüsselpunkten, die über Spannung entscheiden. Neu wird das Rad nicht erfunden, aber es rollt so vernichtend, dass BLACK SHORE den Hörer augenblicklich in ihren Bann ziehen - bereits ein Verdienst angesichts der unüberschaubaren Menge schwarzen Einerleis.
'Probier's mal mit Gemütlichkeit' - ein seltsames Motto für eine Black-Metal-Scheibe, aber durchaus passend für den zweiteiligen Eröffnungstrack 'Frostbitten Warmachine'. Das diffuse Maschinenrattern im Schneegestöber sowie der hypnotische, beinahe sludgig anmutende Zeitlupenriff am Anfang geben dem Hörer zumindest vieeeel Zeit, in die Atmosphäre einzsteigen. Und Atmosphäre gibt es mehr als genug auf dem Debüt, ob sie nun in doomiger Düsterkeit wie in den Zwischenparts des Übertracks 'Doomdriven Devils Of Death' auf sachten Drums angeschlichen kommt oder den Hörer in Blastgewittern bei 'Blackshore' stürmt - der Mitreißfaktor ist gewaltig. Wie kann man auch ungerührt bleiben bei einem leidenden Biest von Song wie 'Stalinorgel Terrorbeast' mit seinem rockig-schrillen Solo und seinen abwechslungsreichen Vocals? 'Are You Ready For Some Real German Ärger' - einen passenderen Titel könnte das Gemetzel im sechsten Track nicht tragen, welcher die Wut seines Vorgängers absorbiert und noch verstärkt. Im Krieg ist alles erlaubt, und so ziehen BLACKSHORE alle Register, um die Schlacht zum eigenen Gunsten zu führen. Doomige Elemente, die an eine im Wald ausgesetzte, verrohte Version von SECRETS OF THE MOON denken lassen, kämpfen hier an Seite von MARDUK-ähnlichem Geballer um den Hörer - erfolgreich, denn das Album hinterlässt eine spürbar gesenkte Kinnlade.
Wer sich an einer knappen Dreiviertelstunde inspirierten, souveränen Black Metal erfreuen und sich vergewissern will, dass der Underground immer noch spannende Acts hervorzubringen vermag, der macht mit "Railway To Blackshore" nichts falsch. Mit ihrem Esprit wissen BLACKSHORE zu fesseln, und auch die deutlich antifaschistische Haltung der Truppe ist mehr als unterstützungswert.
Anspieltipps: Stalinorgel Terrorbeast, Doomdriven Devils Of Death
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein