BLACKWINDS - Flesh Inferno
Mehr über Blackwinds
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 23.05.2008
- Before Time
- Enter The Pandemonium
- Architecture Of Phantasmagoria
- Flesh Inferno
- Plague Bringer
- Seraphim Ephemeral
- Inquisition
- Crimson Thirst
- Conceptualizing The Devil
- Quintessence Of Hell
Dem ein oder anderen wird SETHERIAL wohl ein Begriff sein, die sich 1996 mit ihrem Erstlingswerk "Nord" in der Black-Metal-Szene einen Namen machen konnten. Bei BLACKWINDS handelt es sich um nichts Geringeres, als ein Sideproject von Mysteriis und Kraath, ihres Zeichens Drummer und Gitarrist bei SETHERIAL. Daher darf man also durchaus gespannt sein, ob BLACKWINDS mit "Flesh Inferno" ein ähnlich legendäres Album wie "Nord" gelingt.
"Flesh Inferno" startet direkt mit dem frostigen 'Before Time' durch, und ja, man hört tatsächlich alte SETHERIAL-Tendenzen durch den Klangteppich. Die Gitarren klirren eisig, die Drums treibend und zum Glück setzen BLACKWINDS anno 2008 Keyboardklänge nur dezent ein. Der Song gefällt mir wirklich gut, auch wenn (oder gerade weil) er eine ganz eigene Note hat. Leider hält sich die hohe Qualität des Openers, meiner Meinung nach, nicht über die ganze Scheibe. Also versteht mich nicht falsch, die Songs sind alle gut, und man findet auch die ein oder andere Perle darunter ('Seraphim Ephemeral' oder das rasend schnelle 'Conceptualizing The Devil'), aber irgendwie wirkt fast alles nach dem ersten Stück auf mich nicht so fesselnd wie 'Before Time'. Songs wie ' Enter The Pandemonium', 'Flesh Inferno' oder 'Plague Bringer' sind durchaus gelungene Kompositionen, bei denen man merkt, dass Profis am Handwerk sind. Aber irgendwie schaffen es die Songs nicht so richtig, sich von anderen "nur" guten Black-Metal-Werken abzuheben.
Produktionstechnisch ist "Flesh Inferno" ebenfalls durchwachsen. Für meinen Geschmack stehen die Drums etwas zu sehr im Vordergrund. Die Gitarren wirken dadurch etwas zu leise, die Scheibe bekommt einen etwas zu dumpfen Klang. Das finde ich sehr schade, ich denke, "Flesh Inferno" könnte mit einer "traditionelleren" Produktion wesentlich frostiger wirken. Um ehrlich zu sein, könnte man bei den Gitarren tatsächlich manchmal meinen, man hört ein Keyboard, da einzelne Riffs stellenweise kaum rauszuhören sind.
BLACKWINDS erfinden mit "Flesh Inferno" leider nicht das Rad des Black Metal neu, sie nutzen eher altbekannte Modelle des oben benannten Fortbewegungsmittels für ihre Spritztour durch die Hölle. "Flesh Inferno" ist auf keinen Fall eine schlechte Scheibe, aber die Erwartungen in Bezug auf "Nord" kann sie nicht erfüllen. Und auch, um sich anderweitig im harten Black-Metal-Konkurrenzkampf abzusetzen, fehlt "Flesh Inferno" die Luft für die letzten Meter. Trotzdem werden die meisten Black-Metal-Jünger, die sich diese Scheibe zulegen, im Endeffekt nicht enttäuscht sein. Solange sie kein absolutes Meisterwerk erwarten, dass Alben wie "Nord" von ihrem Thron stößt.
Anspieltipps: Before Time, Seraphim Ephemeral, Conceptualizing The Devil
- Redakteur:
- Hagen Kempf