BLAKAGIR - Carpathian Art Of Sin
Mehr über Blakagir
- Genre:
- Neo-Classical Pagan Ambient
- Label:
- Pulverized Records
- Last Day Before Execution
- Cross On Your Path?
- Mystery From Grave
- Typhoon Of Sins
- My Nymph
- Voices Before Battle
- And Ashes...
- March Of Spirits
- Like Fire And Steel
- After...
"Carpathian Art Of Sin" läuft unter der Flagge BLAKAGIR, einem Nebenprojekt der polnischen One-Man-Black-Metal-Band HELLVETO.
Auf diesem Album jedoch gibt es eher Ambient-Klänge zu hören. Die darauf enthaltenen Stücke sind im neoklassischen Stil komponiert, verbreiten jedoch eine Atmosphäre, die durchaus wie ein naturmystisches, ruhigeres, akustisches Gegenstück zum Pagan Black Metal wirkt; und dies, obwohl elektronisches Instrumentarium den Löwenanteil der Töne auf "Carpathian Art Of Sin" auszumachen scheint. Die Stücke selbst wirken tragisch, verträumt und klar. Die durchgängige Wiederkehr einiger Motive sorgt für eine klar umrissene Struktur der Stücke, und melodische Variation für einen angenehmen Fluss. 'Last Day Before Execution' und 'Cross On Your Path?' etwa lassen BLAKAGIR auf diese Weise beinahe wie eine schwarz-orchestrale Version von KRAFTWERK klingen: Minimalistische Kompositionskunst verschmilzt in den ersten beiden Stücken mit epischem Pathos zu gravitätischen Instrumentalstücken erfüllt von reiner Klarheit und großem Gestus. Auf das folkloristisch eingefärbte, pianoperlend selbstgenügsame 'Mystery From Grave' folgen mit 'Typhoon Of Sins' und 'My Nymph' streicherlastige, bombastische Soundtracks im genüsslich langsam ausgekosteten Breitwandformat. Des letztgenannten Grundmotiv erscheint mir allerdings etwas zu lange ausgewalzt. Ansonsten gibt es aber nichts zu beanstanden. Soviel zu Act I "Art of Sin", wie die erste Seite des Albums betitelt ist.
Der zweite Akt, "The Land of Carpathian Stones" beginnt mit 'Voices Before Battle' durchgängig ambient-lastig. Man mag sich dazu einen mystischen Ort in der Morgendämmerung, vorzugsweise am Waldrand, vorstellen, wo Krieger in aller Heimlichkeit letzte Vorbereitungen treffen, während ringsum noch allerlei Kleingetier durch taubenetztes Grün huscht: 10 2/3 Minuten Entspannung und Anspannung in gegenseitiger Durchdringung und fließendem Wechsel bilden einen angenehm dünnen Klangteppich, welcher der Vorstellungskraft des Hörers genügend Raum zur Entfaltung bietet. Mit 'And Ashes...', in welchem Piano-, Streicher- und Bassklänge miteinander konzertieren, wird es abermals neoklassisch. Dies wird im dramatischen 'March Of Spirits' dann noch auf die Sitze getrieben, bevor sich der Spannungsbogen wieder etwas lockert: 'Like Fire And Steel' wartet mit zweistimmigen Akustikgitarrentönen auf, welche stetig eine rhythmisch an Folkloretänzen orientierte Melodie wiederholen, die von Streicherflächen stimmungsfüllend unterlegt ist und aufgrund der steten Wiederholung irgendwann langweilt. Zur stimmungsvollen Untermalung diverser Schwert-und-Drachen-Rollenspielkampagnen jedoch dürfte das Stück - wie auch das Album insgesamt - als Hintergrundberieselung hervorragend geeignet sein.
Wem Acoustic Black von Bands wie EMPYRIUM und DORNENREICH oder Steve Hacketts neoklassische Arrangements mit dem UNDERWORLD ORCHESTRA liegen, der mag hier ebenso reinhören wie eingefleischte Fans von HELLVETO auf der Suche nach etwas anderer Musik für ruhigere Stunden.
Anspieltipps: Cross On Your Path?, March Of Spirits, After...
- Redakteur:
- Eike Schmitz