BLAKYLLE - Wo uralte Wasser fließen
Mehr über Blakylle
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.10.2019
- Aesir
- Wo uralte Wasser fließen
- Weiser Mann
- Windmal
- Der Stab
- Die Frauen vom bleichen Wald
- Skalde
- Wanderer
Quorthon lässt grüßen
Wohin man blickt, es schreit einem förmlich der Pagan Metal mitten ins Gesicht. Ein Bandfoto mit vier bewaffneten und beschilderten Musikern mitten im Wald, ein Titeltrack, der direkt Opas Mythensammlung öffnet und ein mehrdeutiges Artwork, das künstlerisch sehr eindrucksvoll der Musik von "Wo uralte Wasser fließen" einen leicht düsteren Schimmer verleiht. BLAKYLLE hat also ein rundum gelungenes Debütalbum auf der Habenseite und feiert mit selbigem solche Helden wie ENSLAVED, ADORNED BROOD, MOONSORROW, HELHEIM, BATHORY, KAMPFAR oder FALKENBACH. Und dennoch haben die acht Stücke aus der Feder BLAKYLLEs etwas sehr eigenes, eigenständiges an sich, das mich fasziniert.
Zusammengetan haben sich Albert, Sandro, Constantin und Adrian schon 2014 und trotzdem hat es stolze fünf Jahre gedauert, bis das Quartett aus dem schönen Fulda musikalisch etwas Handfestes vorweisen kann. Doch dieses hat es in sich, denn obwohl das meiste hier in Eigenregie übernommen wurde, fasst "Wo uralte Wasser fließen" die gewünschte Atmosphäre gut zusammen: Es wird mystisch, dezent mittelalterlich und der dunkle Teint des Artworks hat auf die Musik einen sehr interessanten Einfluss. Wer auf Ecken und Kanten und dennoch einen gewissen Hang zur Homogenität legt, ist bei diesem Acht-Track-Waldgeist an der richtigen Adresse.
Speziell das eröffnende 'Aesir', aber auch das gute Titelstück oder meine Lieblinge 'Der Stab' und 'Die Frauen vom bleichen Wald' schmiegen sich wie ein zwar zunächst gewöhnungsbedürftiger, aber dennoch mystischer, schwarz angehauchter Mantel der Wildnis um meinen Körper – dem würde selbst der germanischen Meeresgöttin der Kimbern gut stehen.
Vom neumodischen Pagan Metal der Marke FINNTROLL oder ENSIFERUM möchte sich die Band scheinbar distanzieren, denn hier hat noch die alte Schule das Heft in der Hand. Produktion und technisches Know-How sind hier zweitrangig, in erster Linie legt das Quartett den Wert auf das nordische Gefühl, das Wilde, Ungezügelte und eben Ungeschliffene. Und wenn BLAKYLLE künftig noch etwas mehr Wert auf den Sound und Feinschliff legt, könnte sich etwas Größeres in Fuldas Wäldern entwickeln.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp