BLAME ZEUS - Laudanum
Mehr über Blame Zeus
- Genre:
- Alternative Metal / Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.10.2023
- Stitch
- Left For Dead
- Lust
- Penitent
- For The Strong And The Faithful
- Asleep In The Stars (Interlude)
- The Void
- Lethargy
- Resucitate
- Burning Fields (Bonustrack)
Starke Ansätze, doch im Mid-Tempo-Sumpf steckengeblieben.
Tja, was hat der griechische Göttervater Zeus bloß getan? Egal, was es ist, die Portugiesen BLAME ZEUS scheinen ihm laut ihres Bandnamens die Schuld in die Schuhe zu schieben. Dabei hat das Quintett in den bisherigen zehn Jahren seiner Bandgeschichte eigentlich wenig Rückschläge erfahren, sondern mit "Identity" (2014), "Theory Of Perception" (2017) und "Seethe" (2019) drei Alben veröffentlicht, die im Heimatland der Truppe durchaus positives Feedback erhalten haben. Mit dem vierten Langdreher "Laudanum" wollen die Portugiesen nun auch die Metalwelt außerhalb der iberischen Halbinsel mit ihrem modernen Mix aus Metal und Rock erobern.
Präsentiert werden uns dabei neun frische Kompositionen und ein remasterter Bonustrack, der eine kleine Überraschung darstellt. Doch fangen wir erst einmal vorne an, wo 'Stitch' die Platte eröffnet und uns schnell zeigt, dass der Fünfer irgendwo zwischen ALTER BRIDGE, BLACK STONE CHERRY und LACUNA COIL sein musikalisches Zuhause gefunden hat. Die große Hookline fehlt dem Opener dabei noch, auch wenn die Nummer schon offenbart, dass Fronterin Sandra Oliveira mit ihrem charismatischen Organ die größte Geheimwaffe der Band ist und auch die teilweise doch etwas unauffällige Gitarrenarbeit überdecken kann.
Wie gut die Sängerin gerade auch im Bezug auf die Metren ihrer Texte unterwegs ist, zeigt im Anschluss 'Left For Dead', dessen gesamte Gesangsdarbietung so unheimlich eingängig daherkommt, dass auch die erneut etwas unspektakulären Gitarrenwände nicht verhindern können, dass sich der Song zu einem absoluten Höhepunkt aufschwingt. Und auch im weiteren Verlauf muss die Fronterin einiges an Gewicht schultern, denn immer wieder kommt das musikalische Fundament nicht so richtig aus dem Quark und verharrt viel zu oft im schleppenden Mid-Tempo. Man wünschte sich fast, der Fünfer würde einfach mal das Gaspedal durchtreten und einen flotten Rocker raushauen, der auch einmal die Nackenmuskulatur belasten würde. Begnügen müssen wir uns stattdessen mit einem sehr dynamischen und teils sehr atmosphärischen Track wie 'For The Strong And The Faithful', der zumindest noch als weiteres kleines Glanzlicht durchgeht. Ebenfalls ist es kein gutes Zeichen, dass der remasterte Bonustrack mit seiner erstmalig richtig zwingenden und melodischen Gitarrenarbeit neben 'Left For Dead' das zweite ganz große Ausrufungszeichen setzt. Es geht also doch etwas schwungvoller, wenn die Portugiesen denn wollen.
Leider tun sie das auf "Laudanum" aber viel zu selten, weshalb die Platte gemäß dem Titel auch eher wie ein beruhigendes Opiat wirkt, als einen mit einem zwingenden Rock-Metal-Ritt aufzuputschen. Bleiben auf der Habenseite eine grandiose Sängerin und viele starke Ansätze, die, mit etwas mehr Variation beim Tempo und einer deutlichen Steigerung bei der Gitarrenarbeit, in Zukunft auch in Summe einen tollen Langspieler ergeben könnten. Aktuell ist BLAME ZEUS aber nur Mittelmaß.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs