BLASPHEMOUS - To Lay Siege And Conquer
Mehr über Blasphemous
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Adirondack Black Mass
- Release:
- 25.10.2024
- To Lay Siege And Conquer
- Son Of The Forsaken
- Martyr Complex
- Spiritual Enslavement
- Dead And Still
- Witchchrist
- Neverborn
Schnellkurs mit Kettensäge.
BLASPHEMOUS aus den USA geben uns geneigten Hörern traditionellen, flott gespielten Black Metal ohne Kompromisse auf die Lauscher. "To Lay Siege And Conquer" nennt sich das vierte Album der 2003 gegründeten Band, das mit dem gleich betitelten Opener forsch und heavy beginnt. Der Gesang ist verrauscht, die sirrenden Klampfen legen melancholisch-düstere Klangteppiche über die Vocals. Scheppernd-sichelnd brettern wir über den Acker, 'Son Of The Forsaken' macht ebensowenig Gefangene wie Song eins. Der Chorus klingt etwas hohepriestermäßig, wir hoffen nicht, dass die alten Wesen nun erwachen, denn das Review soll ja zu Ende geschrieben werden, bevor Tentakel, Fühler und Schuppenhaut sich hier ein Stelldichein geben.
Das Rezept wird auch in 'Martyr Complex' beibehalten. Die Produktion hallt und rauscht vor sich hin, da geht es schon wieder ab, Tritonus, wecke die alten Götter... Die Band variiert ihr Erfolgsmodell so gut wie gar nicht. In 'Dead And Still' setzt es zu Beginn das 'Call Of Ktulu'-Gedächtnisriff von METALLICA. Das ist meines Erachtens die beste Passage des Werkes. Es fällt auf, dass die US-Amerikaner sehr auf fließende Riffings bauen, Heavy Metal, Thrash und rockige Ansätze integrieren, bevor sie sich wieder sensend im Gestrüpp verlieren und archaischen Themen huldigen. Alle Tracks sind um die vier Minuten lang und nach wirklich ähnlichem Strickmuster kreiert. Neu ist da gar nichts. Allerdings kann man der Musik einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen.
BLASPHEMOUS möchte schräg, schief und melodisch zugleich klingen, was der Band gelingt. Sie kommt mit diesem Album circa 25 Jahre zu spät: Es ist Retro in Reinkultur, versucht auch gar nicht erst, neuere Einflüsse wie Postrock, Ambient oder Experimental einzubauen, es muss einfach true und auf die Fresse sein. Wem SETHERIAL, RUINS, KOLDBRANN und Norweger aus eisigen Wintern so um das Jahr 2000 zusagen, und wer wirklich gar nichts Neues zu hören bekommen möchte, der bekommt hier eine Vollbedienung Heavyness mit garstiger Attitüde.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Matthias Ehlert