BLASPHEMY - Victory (Son Of The Damned)
Mehr über Blasphemy
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Nuclear War Now!
- Release:
- 11.07.2018
- War Command
- Blasphemous Attack / Gods Of War
- Demoniac
- Victoryy (Son Of The Damned)
- Victory (Son Of The Damned)
- Goddess Of Perversity
- Fallen Angel of Doom
- Darkness Prevails
- The Desolate One / Atomic Nuclear Desolation
- Desecration
- Weltering In Blood
- Blasphemy
- Hording Of Evil Vengeance
- Nocturnal Slayer
- Ritual
Proberaum-Stoff aus alten Tagen
Bei einer Truppe wie BLASPHEMY die Kultfrage zu stellen, erübrigt sich schon beim ersten Gedanken. Die Band hat den extremen Underground in den vergangenen dreieinhalb Dekaden maßgeblich, wenn auch nicht regelmäßig geprägt und gehört zu jenen Combos, an denen man einfach nicht vorbeikam, wollte man das Vermächtnis von CELTIC FROST im ganz rabiaten Sinne weitergepflegt sehen. Nichtsdestotrotz muss nicht alles geschluckt werden, was die Band einem posthum vorsetzt, zumal die Tendenz in letzter Zeit ohnehin dahin ging, älteren Stoff neu aufzuwärmen bzw. rare Aufnahmen mit bekanntem Material offiziell auf den Markt zu bringen.
Genau so verhält es sich nämlich auch mit "Victory (Son Of The Damned)", das eigentlich als Demo gekennzeichnet ist, letzten Endes aber abgesehen vom Titelsong ausschließlich vertrauten Stoff bietet, der von BLASPHEMY auf einem früheren Release bereits publiziert wurde. Das Besondere soll der Klangcharakter der 15 Songs sein, die anno 2001 via Mini Disc im Proberaum aufgezeichnet wurden und entsprechend rau und dreckig klingen - aber für diese Verhältnisse dennoch anständig. Die Band bolzt hier im Eiltempo durch ihr meist pfeilschnelles Material, überschlägt sich immer wieder, hinterlässt aber einen sehr authentischen Eindruck dessen, was es bedeutet, extremes Liedgut leidenschaftlich zu performen.
Und trotzdem muss man hinterfragen, wem ein solches Album wirklich etwas bringt, gerade vor dem Hintergrund, dass die Band in diesem Jahr schlappe sechs Veröffentlichungen mit reichlich Archivmaterial herausgegeben hat, die wirklich neuen Inhalte indes rar gesät sind. Selbstverständlich ist die Zielgruppe hier ausschließlich die Die-Hard-Gemeinde, die mit dem Garagenstoff von BLASPHEMY auch sicher zufriedenzustellen ist. Aber auch diese Gruppe wird irgendwann mal wieder etas Neues einfordern - und solches ist hier leider nicht geboten. Der Charme bleibt, der seltsame Beigeschmack aber auch.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes