BLAZE BAYLEY - The Night That Will Not Die (2-CD; 2-DVD)
Mehr über Blaze Bayley
- Genre:
- (Heavy) Metal
- Label:
- Blaze Bailey Records/Plastic Head
- Release:
- 30.10.2009
- The Man Who Would Not Die
- Blackmailer
- Smile Back At Death
- Alive
- Identity
- Kill And Destroy
- Ghost In The Machine
- Ten Seconds
- Futureal
- The Launch
- Lord Of The Flies
- Leap Of Faith
- Edge Of Darkness
- Crack In The System
- Voices From The Past
- Stare At The Sun
- Born As A Stranger
- Man On The Edge
- While You Were Gone
- Samurai
- Robot
Viel Atmosphäre und Heavy Metal im Quadrat...
Wenn mich jemand nach den tragischsten Figuren der Metalszene fragen würde, wäre einer meiner genannten Namen sicherlich BLAZE BAYLEY. Der Mann hat einiges an Karriere vorzuweisen, konnte aber bislang nicht den eigentlich verdienten Lohn für seine Mühen einheimsen.
So sehr ich auch die beiden mit ihm eingespielten MAIDEN-Alben "The X-Factor" und "Virtual XI" verschmähe, muss ich doch sagen, das Bayley am wenigsten für deren scheiß Sound und das nichtssagende Songwriting kann und dass MAIDEN wohl ohne Bayley gar nicht bis zur Reunion mit Dickinson und Smith überlebt hätten. Dies muss man Blaze einfach nur zugute halten und hoch anrechnen, denn auch nach der mehr oder weniger unsauberen Trennung von MAIDEN hörte man von ihm nie ein böses Wort über die eisernen Jungfrauen. Er ist ein netter Kerl...
Seine Solokarriere begann mit "Silicon Messiah" vielversprechend, wurde aber aus meiner subjektiven Sicht heraus von Scheibe zu Scheibe schwachbrüstiger. Ein Umstand, den ich nun beim Genießen von "The Night That Will Not Die" als CD wie auch als DVD nicht mehr ganz nachvollziehen kann. Es muss wohl bei den Studioscheiben am Sound liegen, denn egal was auf "The Night That Will Not Die" aus den Boxen knallt ist eigentlich in jeder Note feinster Metal. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Liveaufnahme recht räudig ausfällt und soweit ich das beurteilen kann auch völlig ungebügelt, sprich without overdubs kickt. Das ist alles verflucht authentisch und hat mächtig Energie. Dabei kommt der Scheibe auch zugute, dass Blazes Stimme noch einen Tick dunkler als sowieso schon klingt. Das passt insgesamt sehr gut, es harmoniert. Es ist ein homogener Klangteppich, der drückt und dennoch melodieverliebt zu Buche schlägt.
Die Scheiben sind mit über zwanzig gespielten Tracks mehr als nur üppig ausgestattet, klingen wie gesagt wunderbar rotzig und kraftvoll und lassen fast keinen Gassenhauer aus. Nur einen, leider mein persönlicher BAYLEY-Fave und in meinen Augen auch eines der größten MAIDEN-Highlights: 'Sign Of The Cross' ist leider nicht vertreten, warum auch immer. Schade...
Allerdings fehlt weder 'Lord Of The Flies' noch 'Man On The Edge' oder 'Futureal'. Somit kann man sagen, dass die wichtigsten Mitbringsel aus Bayleys eiserner Jungfräulichkeit am Start sind. Und dass er selbst in seiner Solokarriere schon einige Großtaten in die Rillen gewichst hat ('Kill And Destroy', 'Ghost In The Machine' 'Leap Of Faith'), braucht man, glaub ich, auch nicht mehr groß erwähnen. Somit ist Bayleys neue Liveveröffentlichung mehr als gerechtfertigt.
Die Songauswahl ist wie gesagt üppig und geschmackvoll, die DVD glänzt durch einen fabelhaften Schnitt, durch ein sehr kontrastreiches, scharfes und kräftiges Bild, was die Farben angeht. Zudem ist das Bühnenacting klasse, was überwiegend an der zugegebenermaßen eigenwilligen Performance von Blaze liegt. Das macht summa summarum eine sehr feine Kiste und zwar sowohl auf CD wie auch auf DVD. Empfehlen kann ich somit beide Versionen. Auf DVD Nummer Zwei wird zudem noch ein bisher unveröffentlichter Track und eine Dokumentation über die Band, das Album und ein Making Of der DVD verbraten.
Blaze Bayley hat in seinem Leben viel schlucken müssen, nicht zuletzt den Tod seiner Ehefrau, der ihn an den Rand der Aufgabe brachte. Blaze war aber immer schon unglaublich loyal - zu sich selber und seinen ideelen Werten, zu seiner heißgeliebten Musik und somit auch zu seinen Fans. Sie haben ihn nicht im Stich gelassen und Blaze bedankt sich jetzt mit einem erstklassigen Livedokument, das als Appetizer für eine neue Studiolangrille dient ("Promise And Terror", VÖ: 01.02.2010). Ich danke ihm für beide Versionen und ich hoffe, dass ihr es auch tut. Empfehlenswert...
Anspieltipps: 'Kill And Destroy', 'Ghost In The Machine', 'Leap Of Faith'
- Redakteur:
- Alex Straka