BLEED AGAIN - Momentum
Mehr über Bleed Again
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 05.05.2017
- Decimate
- Walk Through The Fire
- Legacy
- Drowning In Dreams
- Slavery
- Kurtz
- Heart Of Darkness
- White Castle
- Only We Can Save Us
- Happy Never After
- Icarus
- Through My Eyes
Moderner Metalcore mit viel Druck auf dem Kessel.
Metalcore trifft auf New Wave Of American Heavy Metal mit modernisiertem PANTERA-Groove – das ist BLEED AGAIN aus Brighton, England. Eine Band, die uns mit "Momentum" ihr erstes Album um die Ohren haut und damit gewaltig an der Rübe dreht. Zwölf kraftvolle Songs, eingebettet in eine dicke Produktion unter der Leitung von Acle Kahney von TESSERACT, die mich unter dem Kopfhörer kalt erwischten und dafür sorgten, dass meine Ohren noch Tage später glühten wie das Maifeuer in der Walpurgisnacht. Chapeau, die Herren!
Mit dem Eröffnungsdoppel 'Decimate' und 'Walk Through The Fire' überollen sie den Zuhörer direkt und ohne Kompromisse. Fette Metalriffs, wilde Breaks, mächtige Grooves und einen modernen Thrashsänger, dessen Kontrastpunkt der Metalcore-typische Klargesang von Bassist Jon Liffen ist. Klar, dieses klassisch-krasse Wechselspiel am Mikrofon muss man mögen, doch wer auf Bands wie KILLSWITCH ENGAGE steht, die hier generell als musikalische Referenz herangezogen werden können, sollte mit "Monumentum" seine wahre Freude haben. Die Jungs machen ihre Sache wirklich richtig gut und verzichten sogar darauf, mit großen Spielereien oder Experimenten ihren Sound künstlich aufzublasen (Geige hin, Cello her). Das musikalische Gewitter bringt den Nacken fast automatisch in Rotation und das Gebrüll von James Dawson steckt unweigerlich an. Da wird die Metalfaust gebildet, gen Himmel gereckt und Songs wie 'Icarus' (Hit!), 'Drowning In Dreams', 'Heart Of Darkness' oder 'Walk Through The Fire' voller Inbrunst der Wohnzimmerwand entgegen geschmettert, dass die Katze flüchtet und die Frau mir entsetzt den Vogel zeigt. Herrlicher Druckabbau.
Natürlich fehlt es etwas an Eigenständigkeit, denn das Quintett bewegt sich musikalisch auf bewährtem und stark ausgetretenem Terrain, doch das macht es gut und auf sehr hohem Niveau. Der Stilmix auf "Momentum" ist nicht neu, aber gut aufeinander abgestimmt und trifft vor allem den Nerv der Zeit. Ob das letztendlich reicht, um in die nächsthöhere Liga aufzusteigen, wird erst die Zeit zeigen, aber an der Qualität von BLEED AGAIN kann es definitiv nicht liegen. Gefällt.
Anspieltipps: Decimate, Walk Through The Fire, Icarus
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Staubach