BLEED FROM WITHIN - Fracture
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2020
Mehr über Bleed From Within
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 29.05.2020
- The End Of All We Know
- Pathfinder
- Into Nothing
- Fall Away
- Fracture
- Night Crossing
- For All To See
- Ascend
- Utopia
- A Depth That No One Dares
Im Death-/Metal-Core habe ich dieses Jahr noch nichts besseres gehört.
Fleißig und beständig sind sie ja, die Schotten von BLEED FROM WITHIN, seit 2009 veröffentlicht man regelmäßig Alben, zuletzt bewies man mit "Era" (2018), dass man Deathcore auch abwechslungsreich spielen kann, wenn es auch etwas beliebiger wurde. Album Nummer fünf namens "Fracture" zeigt die Glasgower wiederum in bester Deathcore-/Metalcore-Laune, balanciert gekonnt zwischen genre-üblichen Zutaten und frischen Ideen, wie gelungenen Klargesangseinschüben und gut in Szene gesetzten Gitarrensoli.
Vor allem aber glänzt "Fracture" durch spannende Arrangements, alleine die ersten drei Songs ('The End Of All We Know', 'Pathfinder', 'Into Nothing') können mit unerwarteten Wendungen und Dynamiken aufwarten und gehören sicherlich zu dem Besten, was ich dieses Jahr im Genre gehört habe. Zudem bereitet der Sound der Platte zusätzlich Spaß, druckvoll, modern und transparent, aber weit entfernt davon nach Plastik zu klingen, da hat Adam 'Nolly' Getgood (Ex-PERIPHERY) ganze Arbeit geleistet!
Nun folgen mit 'Fall Away' und leider auch dem Titeltrack im Albumkontext eher unauffällige Nummern, doch mit 'Night Crossing' folgt ein weiter Leckerbissen, der im Refrain mehr nach Melodic-Death-Metal als Core klingt, das tolle Gitarrensolo von TRIVIUMs Matt Heafy weiß zu begeistern, definitiv ein Highlight. 'For All To See' pendelt schön zwischen Thrash- und Groove-Metal, kann mit den bisherigen Highlights aber nicht ganz mithalten, mit 'Ascend' wird das Tempo etwas angezogen, was BLEED FROM WITHIN sehr gut steht, es wird jedoch nicht blind durchgeballert, nein, auch hier überzeugt das variable Songwriting, inklusive starkem Refrain. Nachdem 'Utopia' wieder etwas abfällt, kann 'A Depth That No One Dares' das Album wiederum mit mächtigem Groove und einigen Überraschungen schließen.
Auch wenn sich zwischendurch ein paar unauffälligere Nummern eingeschlichen haben, ist "Fracture" ganz offensichtlich ein starkes Album geworden, was ich so ehrlich gesagt nicht erwartet hätte - alleine der Hattrick zu Beginn des Albums ist wie beschrieben großes Kino. Unsicher bin ich mir, ob "Fracture" den Langzeittest bestehen wird, doch das wird die Zukunft zeigen. BLEED FROM WITHIN beweist, wie man musikalische Korsetts teilweise ablegen und dennoch ein astreines Genre-Album veröffentlichen kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke