BLEEDING UTOPIA - Where The Light Comes To Die
Mehr über Bleeding Utopia
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Black Lion Records
- Release:
- 22.03.2019
- Ascendants Of Hate
- Seek Solace In Throes
- Enhance My Wrath
- Already Dead
- Welcome to My Panthec
- Crown Of Horns
- Ruthless Torment
- Ill and Daunting Perver
- Heralds Of Hate And Defiance
Solider Death-Metal-Release ohne große Highlights.
Es gibt Cover-Artworks, die einem schon beim ersten Blick unheimlich bekannt vorkommen. Genau ein solches Déjà-vu hatte ich beim Anblick der Visualisierung zu "Where The Light Comes To Die" der Schweden BLEEDING UTOPIA, die mit eben jener Scheibe nach einigen Erfolgen in ihrem Heimtland gerade ihren dritten Langspieler vorlegen. Eine schwedische Band, das ganz in blau gehaltene Artwork und die eisige Optik - da liegt die Parallele zum Überalbum "The Storm Of The Light's Bane" ja praktisch direkt auf der Hand. Wenn dann der Promotext das dargebotene Songmaterial auch noch als Melodic Death Metal ausweist, muss man sich fragen, ob sich der Fünfer nicht doch hat von DISSECTION inspirieren lassen.
Doch weit gefehlt, denn abseits der optischen Ähnlichkeiten hat der musikalische Vortrag absolut nichts mit dem eisigen Grenzgängertum zwischen Black und Death Metal zu tun, das Jon Nödtveidt in Perfektion mit seiner Band zelebrierte. Stattdessen orientiert sich das Quintett aus dem beschaulichen Västerås viel mehr an der melodisch angehauchten Death-Metal-Interpretation von Bands wie AT THE GATES oder HYPOCRISY. Einzig die von den Jungs selbst als prägenden Einfluss angeführten Landsmänner IN FLAMES höre ich in den ingesamt neun Kompositionen überhaupt nicht heraus, denn die von IRON MAIDEN inspirierten Leads, die Björn Gelotte und Jesper Strömblad in der Frühphase so perfekt in ihren Todesstahl integrierten, sucht man hier vergebens. Stattdessen dominieren bleierne Riffs und drückende Drums das Gesamtblild auf "Where The Light Comes To Die", während Melodiebögen nur sehr dezent in die Gitarrenarbeit eingeflochten werden.
Entsprechend fehlt dem Silberling in meinen Ohren auf lange Sicht auch etwas der Wiederekennungswert, denn auch wenn hier technisch blitzsauber agiert wird, hat man den vorgetragenen musikalischen Mix doch schon gefühlt tausendmal gehört. Daran kann auch das ordentliche Songwriting nicht viel ändern, denn zwischen vielen soliden Kompositionen wie 'Already Dead' oder 'Enhance My Wrath' fehlt einfach das ganz große Highlight, das den Hörer aufhorchen lassen würde. Einzig 'Crown Of Horns' hat ein parr durchaus fesselnde Riffs zu bieten, kann aber dennoch nicht mit anderen Genre-Klassikern mithalten.
Was macht man also unter dem Strich aus einem Album wie "Where Light Comes To Die", das handwerklich toll umgesetzt ist, dem es aber gleichzeitig an wirklich packenden Songs fehlt? Am Ende muss das wahrscheinlich jeder für sich selbst entscheiden. Mir ist das dargebotene Material einfach nicht überzeugend genug, Fans von klassischem Death Metal mit melodischer Schlagseite sollten sich aber selbst ein Bild von BLEEDING UTOPIA machen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs