BLIND CHANNEL - Exit Emotions
Mehr über Blind Channel
- Genre:
- Nu Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Century Media (Sony)
- Release:
- 01.03.2024
- Where's The Exit
- Deadzone
- Wolves In California
- XOXO
- Keeping It Surreal
- Die Another Day
- Phobia
- Happy Doomsday
- Red Tail Lights
- Not Yours Bro
- Flatline
- One Last Time...Again
Bleibt länger in Erinnerung.
Manchmal, aber auch wirklich nur manchmal, kann der European Song Contest auch für mich eine Hilfe bei der Entdeckung neuer Bands sein. Denn ohne den ESC wäre ich vermutlich nie auf BLIND CHANNEL aufmerksam geworden. Die Truppe war 2021 mit dem Song 'Dark Side' vom letzten Album "Lifestyles Of The Sick & Dangerous" angetreten und hat sogar den sechsten Platz belegt. Auch ein Auftritt im "ZDF Fernsehgarten" brachte der Band noch weitere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Auch wenn ich seitdem die Band auf meinem Radar habe, bin ich jetzt doch überrascht, dass mit "Exit Emotions" bereits das fünfte Studioalbum vorliegt. Das ich das Schaffen vor der ESC-Teilnahme noch nicht wahrgenommen habe könnte eventuell daran liegen, dass sich 'Dark Side' zwar massiv in meine Gehirnwindungen gebrannt hat, der Rest von "Lifestyles..." jedoch nicht so richtig bei mir hängenbleiben wollte. Mal sehen, wie es jetzt mit "Exit Emotions" aussieht und ob sich hier ein größerer Langzeiteffekt erwarten lässt.
Bei einem Konzert wäre es kein gutes Zeichen, wenn ein Besucher bereits beim Opener fragen würde, wo denn der Ausgang sei. Bei BLIND CHANNEL ist die Frage im Opener-Song selbstverständlich auch anders gemeint, denn der Titel "Where's The Exit' dient natürlich als Einstieg in die Thematik der Ausstiegs-Emotionen. Musikalisch bietet der Track ebenfalls einen guten Einstieg in die Welt von BLIND CHANNEL und zeigt in den etwas mehr als zweieinhalb Minuten das, was den Hörer auf "Exit Emotions" erwartet: eine Mischung aus Nu Metal mit HipHop-Vocals und Metalcore, dazu leicht poppige Passagen mit Elektroeinschlag und eingängige Refrains. Gerade die zuletzt genannten eingängigen Refrains sorgen schnell dafür, dass beispielsweise 'Deadzone', 'XOXO' oder 'Keeping It Surreal' sich in die Gehirnwindungen fräsen, fast schon im gleichen Tempo, wie es damals 'Dark Side' geschafft hat. Mit 'Die Another Day' zeigen sich dann die Finnen von ihrer balladesken Seite mit Klavierintro. Einfach ein schöner Song mit gesanglicher Unterstützung von Sängerin Rory. Wenn ich "Exit Emotions" höre, muss ich automatisch immer wieder an LINKIN PARK denken, denn die Songs weisen einige Parallelen zu Chester und seinen Kollegen auf.
BLIND CHANNEL ist es tatsächlich gelungen, deutlich mehr Songs zu liefern, die sich beim Hörer ins Langzeitgedächtnis brennen. Fraglich ist, ob diese Songs letztlich auch diesen Langzeiteffekt haben, dass man sie nicht so schnell "tothören" kann. Die Gefahr besteht natürlich, denn "Exit Emotions" lädt dazu ein, die Platte in Dauerschleife zu hören und sich die Musik dauerhaft zu Gemüte zu führen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mario Dahl