BLIND EFFECTS - Heartland Sound Formation
Mehr über Blind Effects
- Genre:
- Elektro/EBM
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Danse Macabre / Alive
- Release:
- 30.04.2010
- Weapons In Paradise
- Divide
- Assholes Like Me
- Bitch
- Painkiller
- (I Am) Your Violence
- (Only One) Possibility?
- Salty Rain
- Time (2010 Version mit Ini W.)
- EinSchlag
- Painkiller (Profane Finality Remix)
- Assholes Like You (a.friend Remix feat. Ini W.)
- Divide (Inxsense Remix)
- Bitch (Neustrohm Remix)
- (Only One) Possibility? (Lo-Fi Mix by XOTOX)
Nette Fahrstuhlmusik mit Entwicklungspotenzial für den Elektro-Club.
Für ihr drittes Album haben sich Lutz und Andreas von BLIND EFFECTS einen Gitarristen mit an Bord geholt. Damit verspricht die Mischung aus EBM der härteren Gangart mit Gitarreneinschlag recht interessant zu werden. Doch bei diesem Wunschgedanken bleibt es leider. Zum größten Teil agiert der Mann an der Gitarre nur als schmückendes Beiwerk im Hintergrund. Mensch Leute, hättet ihr ihn mal richtig aufdrehen lassen, wäre ein richtig geniales Ergebnis herausgekommen.
So gibt es im Großen und Ganzen nur altbekannte Klänge auf die Ohren, wo man sich ernsthaft fragt, braucht es noch den 1.542.843 Song nach Schema F? Definitiv nicht, doch wenn es grad in Mode ist, warum nicht. Um die Sache nicht falsch zu verstehen, die Musik ist qualitativ gut, eingängig und tanzbar, doch gerade 'Weapons In Paradise' oder 'Painkiller' klingen wie schon unzählig davor gehörte Stücke.
Paradoxerweise sind ausgerechnet die etwas ruhigeren Stücke 'Asshole Like Me' oder auch '(I Am) Your Violence' interessanter. Bei letzterem kommt zwar sehr stark PROJECT PITCHFORK durch, doch dafür ist die Gitarre wenigstens mal präsenter. Musikalisch gesehen ist 'Time' auch nicht gerade eine Glanznummer, aber dafür wird in deutscher Sprache gesungen und Sänger Andreas wird von Ini W. unterstützt. Der weibliche Gesang bringt Abwechslung in die ganze Angelegenheit und passt perfekt. Das Highlight der Platte, getreu dem Motto "Das Beste zum Schluss" ist definitiv 'EinSchlag'. Auch wenn es in die Aggro-Elektro-Schiene geht, so wird der Songinhalt gesanglich brillant umgesetzt und kommt fett aus den Boxen.
Im Anschluss werden noch ein paar Remixe serviert. 'Assholes Like You' (a.friend Remix feat. Ini W.) bekommt beispielsweise einen ziemlichen Dancefloor-Schlag ab und passt damit durchaus in die kommerziellen Tanztempel. Gut gelungen ist die Variation von 'Bitch'. Diese Arbeit steuerte NEUSTROHM, das Soloprojekt von Lutz bei. Die zwei Songs stehen in einem Gegensatz, wie er besser nicht sein könnte. Aber dafür sind ja Remixe da, um sich auszutoben.
Das Werk besticht eher durch seine Abwechslung und die eingängigen und tanzbaren Stücke. Was fehlt ist mehr Mut, die eingetretenen Pfade zu verlassen. Gerade wenn man einen Gitarristen dabei hat, sollte man die Chance nutzen. Seine Arbeit muss ja nicht permanent im Vordergrund stehen, doch hätte er dem Bandsound einen prägnanten Stempel aufdrücken können. Die Songs machen bei einem Konzert und auf der Tanzfläche Spaß und werden größtenteils zünden, doch ob man das unbedingt auf einer weiteren CD für zu Hause braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Anspieltipps: Asshole Like Me, Bitch, EinSchlag
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Swen Reuter