BLIND GUARDIAN - Follow The Blind
Mehr über Blind Guardian
- Genre:
- Fantasy/Speed/Melodic Metal
- Label:
- Virgin
- Inquisition
- Banish From Sanctuary
- Damned For All Time
- Follow The Blind
- Hall Of The King
- Fast To Madness
- Beyond The Ice
- Valhalla
- Don't Break The Circle
- Barbara Ann
Ein weiterer Klassiker blieb hier bisher unrezensiert, höchste Zeit also, das zweite Album der Krefelder Fantasy-Metaller BLIND GUARDIAN zu besprechen. Nachdem 1989 das Erstlingswerk “Battalions Of Fear“ erschien, das durchaus positive Resonanz bekam, aber eben noch nicht wirklich einschlug, war “Follow The Blind“ der zweite Streich und der erste ernstzunehmende Schritt zu dem, was BLIND GUARDIAN heute sind, nämlich eine der erfolgreichsten Metalbands aus Europa überhaupt.
Um es gleich vorwegzunehmen: Auch dieses Album kann nicht mit den besten Scheiben der Bandgeschichte mithalten, dennoch stellt es den logischen zweiten Schritt dar. Nachdem beim Debütalbum eigentlich nur Speed Metal fabriziert wurde, kann man bei “Follow The Blind“ zum ersten Mal auch balladeske Songstrukturen finden. Außerdem wirkt die zweite Scheibe von BG melodischer und runder.
’Majesty’ war eigentlich die einzig wahre Hymne auf dem Debüt, beim Nachfolger finden sich gleich drei echte Knaller. Leider ist heutzutage nur noch ’Valhalla’ Pflichtprogramm bei Konzerten...aber zurück zu den Songs. ’Banish From Sanctuary’, der geniale Speed-Opener mit witzigem Choral-Intro, ist für mich einer der am meisten unterschätzten Songs der Band. Über den Evergreen ’Valhalla’ braucht man nicht viele Worte zu verlieren, so wird schneller, hymnenhafter Metal klischeefrei gespielt. Neben typischen Speed/Melodic-Songs wie ’Fast To Madness’ oder ’Damned For All Time’, die sich aufgrund ihrer Ohrwurmrefrains sofort im Hirn festsetzen, gibt’s mit dem Titeltrack die erste, vorher angesprochene, Halbballade der Bandhistory. Besagtes Stück ist leider ebenfalls ein oft unterschätzter Song. Die beiden letzten Songs sind zwei witzige Uptempo-Rock-Tracks, wobei besonders das coole Cover ’Barbara Ann’ vollends überzeugen kann.
Schon damals konnte man die Klasse aller vier Musiker erahnen. Dennoch müssen solche straighten Alben einfach sein, um sich musikalisch weiterzuentwickeln. Schon damals sind die genialen Gitarrensoli und der außergewöhnliche Gesang von Hansi Kürsch die Hauptargumente. Natürlich ist auch die herausragende Drumleistung von Thomen Stauch besonders hervorzuheben. Dennoch hat man den musikalischen Höhepunkt erst ein paar Alben später erreicht...
Auch nach Jahren des Anhörens verstaubt das Teil nicht in meinem CD-Ständer. Zu viele gute Tracks befinden sich darauf. Für alle Gardinen-Fans sowieso Pflichtstoff, alle anderen sollten zumindest die unten aufgeführten Anspieltipps kennen. Ein Kauf lohnt sich mit Sicherheit, neben guter Musik ist der mittlerweile fast geschenkte Preis ein weiterer Grund, sich das Teil anzuschaffen.
Anspieltipps: Banish From Sanctuary, Follow The Blind, Valhalla, Barbara Ann
- Redakteur:
- Christian Hubert