BLINDGäNGER - Alles beginnt von vorn
Mehr über Blindgänger
- Genre:
- Crossover
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.10.2020
- Intro
- Alles beginnt von vorn
- Festung Europa
- Held
- Dampfhammer
- Ich kann nicht
- Der schwarze Fleck
- Rüstung
- Zum Scheitern verurteilt
- Halt Stand
- Schreiben
Auf ein Neues!
Ein tolles Artwork, eine durch die Mixtur aus Metal, Punk und Harcore inklusive deutscher Texte mutige musikalische Ausrichtung sowie ein richtig cooler Groove: Die Leipziger Jungs von BLINDGÄNGER haben mit "Alles beginnt von vorn" ein beachtenswertes Album am Start. Getreu dem Motto "Jetzt erst recht" gibt es fünf Jahre nach dem letzten Studioalbum "Vier" den nächsten Rundumschlag. Mir persönlich sagte BLINDGÄNGER im Vorfeld noch nichts, was den großen Vorteil mit sich brachte, gänzlich unvoreingenommen an das fünfte Studioalbum der Jungs herantreten zu können. Es hat sich gelohnt, denn die Tracks machen Laune, ballern wie Bolle und regen neben Moshen und Headbangen auch zum Nachdenken an.
Hierbei greifen viele Zahnräder gekonnt ineinander: Die Klampfenfraktion Mehmel/Matze rifft sich die Finger wund, Ronny und Mukki sorgen für tolle Rhythmik und Richs deutschsprachiger Gesang ist anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig, seine Stimme jedoch mehr als passend zur Ausrichtung. Auch die Lyrics machen nach gewisser Zeit eine sehr gute Figur, man nehme einmal 'Festung Europa', 'Held', 'Dampfhammer', dessen Wucht zum Text passt, sowie 'Zum Scheitern verurteilt' zusammen mit TYSON-Musiker Kochi als entsprechende Beispiele. Weit über den faden "Geh deinen Weg"-Tenor, den deutschsprachige, härtere Musik ab und an innehat, hinaus, sind fast sämtliche Texte auf "Alles beginnt von vorn" mit Mehrwert bestückt und verleihen der Mucke noch mehr Authentizität.
Und wo wir einmal beim Thema sind: Neben den bereits genannten Tracks sind es vor allem 'Der schwarze Fleck' und 'Halt Stand', die musikalisch viel Bock machen. Die übrigen Songs flachen den hohen Standard zwar etwas ab, haben im gesamten Kontext dennoch ihre Daseinsberechtigung, da sie – und hier ist vor allem 'Schreiben' zu nennen – den musikalischen Crossover nochmals durchlüften und für frischen Wind sorgen. "Alles beginnt von vorn" ist also ein gutes, stellenweise sogar sehr gutes Metal-Album voller Abwechslung, Facetten und auch dem einen oder anderen Aha-Erlebnis geworden, das mir die Möglichkeit gab, besser spät als nie auf BLINDGÄNGER als Band aufmerksam geworden zu sein.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp