BLINDSTONE - Blues-O-Delic Celebration
Mehr über Blindstone
- Genre:
- Blues Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Grooveyard Records / Just For Kicks
- Release:
- 05.01.2018
- Rock Me Baby
- Blood Stream
- Pack It Up
- Me And My Woman
- Old School
- Somethin's Got A Hold On Me
- Built For Comfort
- By The River
- Bar-B-Q
- Finger On The Trigger
- The Blues Come Over Me
- Stone Crazy
- Hey Joe
The Thrill isn't gone
Wenn es eine Musikrichtung gibt, in der das Interpretieren fremder Titel gang und gäbe ist, dann ist es der Blues, und so verwundert es nicht, dass das dänische Blues-Rock-Trio BLINDSTONE das neue Jahr mit dem Coveralbum "Blues-O-Delic Celebration" eröffnet. Dass die Gruppe in der Lage ist, sich Fremdkompositionen souverän anzueignen, hat sie schon auf den "Rare Tracks" (2012) bewiesen.
Dabei ist es sympathisch, dass die Band anders als etliche andere Gruppen mit ihren Coverscheiben der letzten Jahre nicht auf Nummer Sicher geht und durchweg altbekannte Hits nachspielt, sondern auch weniger bekannte Musiker und bei den etablierten Namen teilweise nicht die zentralen Titel ausgewählt hat. Zu den bekannteren Musikern zählen ZZ TOP, LESLIE WEST, WILLIE DIXON und die drei Künstler, die schon qua Namen Blueskönige sind, nämlich ALBERT, B.B. und FREDDIE KING. Bei BLINDSTONE darf man sich darauf verlassen, dass kein Blues-Fundamentalismus mit akustischer Gitarre und Mundharmonika angesagt ist, sondern dass überwiegend gerockt wird, zumal die Band mit Martin Andersen einen sehr guten Gitarristen hat. So geht es auch bei 'Somethin's Got A Hold On Me' der GALES BROS., das als Ballade anfängt, gegen Ende härter zur Sache.
Beachtlich ist die Qualität, mit der die Spannung, einerseits die Originalkünstler durchscheinen zu lassen und andererseits der Musik einen eigenen Stempel zu verpassen, gemeistert wird. Natürlich mit wechselndem Schwerpunkt bei den verschiedenen Stücken. So erkennt man beim Anhören von 'Rock Me Baby' den verspielten Stil des 2015 verstorbenen B.B. KING wieder, und bei 'Bar-B-Q' gibt es den typischen strammen Boogie von ZZ TOP auf die Ohren. Dagegen sind auch die Interpretationsfreiheiten von BLINDSTONE bemerkenswert. So ehrt Martin Andersen bei 'Old School' von GUITAR SHORTY einen weiteren Bluesmusiker, indem er die charakteristische Spielweise von STEVIE RAY VAUGHAN anwendet. War 'The Blues Come Over Me' - ebenfalls von B.B. KING - im Original mit Klavier und Streichern in Jazzrichtung arrangiert, so ist bei BLINDSTONE ein satter Blues Rock zu hören. Und am Ende steht natürlich die bekannteste HENDRIX-Nummer, die gar nicht von JIMI HENDRIX ist: Bei 'Hey Joe' wird Martin Andersen von seinem Vater und seinem Sohn an den Gitarren begleitet, und man legt einen coolen Familien-Jam mit Überlänge hin.
Mit "Blues-O-Delic Celebration" hat BLINDSTONE einen interessanten Rückblick in die Musikgeschichte abgeliefert, der Blues- wie Rockfans gleichermaßen gefallen dürfte. Derweil freuen wir uns auf die nächste Scheibe mit Originalmaterial der Gruppe.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser