BLISS OF FLESH - Tyrant
Mehr über Bliss Of Flesh
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 13.10.2020
- Serve
- Genesis
- Vanitas
- Krieg
- Hexis
- Panem
- Tyrant
- Mors
- Naturae
Guter Black/Death aus Frankreich
Seit 21 Jahren existiert die Band BLISS OF FLESH. Trotz dieser langen Geschichte haben die Franzosen erst drei Alben veröffentlicht, wovon das erste Album "Emaciated Deity" 2009 erschien und das bislang Letzte "Empyrean" 2017 veröffentlicht wurde. Nachdem zwischen den ersten Werken jeweils ungefähr vier Jahre lagen, sind die Franzosen jetzt bereits nach drei Jahren mit einer neuen Scheibe in den Startlöchern.
Was BLISS OF FLESH auf "Tyrant" abliefert, lässt den Hörer nicht direkt darauf schließen, dass hier unsere westlichen Nachbarn am Werk sind. Denn der schwarzmetallische Death Metal klingt eher nach polnischen Musikern, oder, um genau zu sein, nach BEHEMOTH. Insbesondere die Vocals von Fronter Necurat klingen wie Nergal, es fehlt hier jedoch ein wenig der Hass in der Stimme, den ich bei Nergal ständig wahrnehme. Aber nicht nur bei den Vocals ist ein Qualitätsunterschied zu den Osteuropäern zu erkennen. Auch als Gesamtwerk muss "Tyrant" im Vergleich zu den letzten Veröffentlichungen von BEHEMOTH zurückstecken. Es fehlt diese Intensität, diese Magie und das besondere, das BEHEMOTH-Songs auszeichnet.
Natürlich ist ein Vergleich mit den Genrekönigen nicht unbedingt fair, aber bei dieser musikalischen Überschneidung drängt sich ein entsprechender Vergleich einfach auf. Versucht man sich mal ein wenig von diesem Vergleichsgedanken zu lösen, findet man ein durchaus gutes und abwechslungsreiches Album. Zwischen den einzelnen Liedern finden sich nahezu keine Pausen. Dadurch wirkt das Album so, als würde es in bester EDGE OF SANITYs "Crimson"-Manier aus nur einem Song bestehen. Dazu bedarf es natürlich entsprechend fließender Songübergänge und dementsprechend eines guten Songwritings - beides ist glücklicherweise vorhanden. Zudem ist die Scheibe auch abwechslungsreich, denn die Truppe versteht es gut, das Tempo immer wieder zu variieren.
Wem BEHEMOTH mittlerweile zu stark "aufgeblasen" bzw. etwas zu pompös erscheint, der sollte bei BLISS OF FLESH mal ein Ohr riskieren. Denn "Tyrant" wirkt etwas natürlicher und roher als die Werke der polnischen Genregröße. Vielleicht gelingt es BLISS OF Flesh zukünftig noch, etwas mehr Eigenständigkeit zu entwickeln und so aus dem großen BEHEMOTH-Schatten heraus zu treten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mario Dahl