BLODSRIT - Hinterland
Mehr über Blodsrit
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Unexploded Records / Twilight
- Release:
- 24.12.2007
- Intro-Illusion
- Hinterland
- Revolutionary Warfare
- Sverige
- Serving The Harlot
- Rasa
- The Last Moans Of Hope
- Skymningsdyster
- Jordisk Dvala Och Andlig Död
- Outro-Disillusion
Die drei Schweden von BLODSRIT legten uns kürzlich mit "Hinterland" ihr fünftes Studioalbum vor, und aus mir unerfindlichen Gründen habe ich ziemlich lang gebraucht, bis ich dazu den entsprechenden Zugang gefunden habe, um ein Review pinseln zu können. Eigentlich seltsam, denn das, was die Blutsbrüder auf der neuen Scheibe so vom Stapel lassen, trifft meine schwarzmetallischen Hörgewohnheiten eigentlich recht exakt.
Nach einem mechanisch-kalten Intro mit kehlig gesprochenem Gesang schlägt uns im Titelstück brachial stampfender Black Metal der alten Schule entgegen, bei dem durch ein dichtes, groovendes Rhythmusgitarren-Fundament hin und wieder ein cooles, geisterhaftes Lead surrt. 'Revolutionary Warfare' kommt mit einer relativ eigenwilligen Melodieführung daher und zeigt, dass auch im traditionellen Black Metal nicht alles zwingend vorhersehbar sein muss. Allgemein fällt an "Hinterland" auf, dass die Musiker weitestgehend bis völlig auf klirrende Nordland-Raserei und Blastspeed verzichten. Es zählt der schwarzmetallische Groove, der auch ein kleines Bisschen KHOLD und die späteren DARKTHRONE-Sachen zitiert.
Als Highlight würde ich BLODSRITs Ode an ihr Vaterland 'Sverige' werten - hymnisch, episch, erhaben, mit schönen Chören, aber ohne Kitsch und Kleister. So stell ich mir hymnischen Black Metal im klassischen Sinne vor, wie ihn auch Satyr & Co. zu "Nemesis Divina"-Zeiten kaum besser hinbekommen hätten. Für ein wenig Abwechslung sorgt das flottere 'Serving The Harlot', das mich sehr positiv an ganz alte RAGNARÖK erinnert, bevor das ebenfalls auf die schwedische Heimat ("Du gamla, Du fria") Bezug zu nehmen scheinende 'Rasa' sich wieder mehr in die epische Viking/Black-Metal-Richtung bewegt. Hier kommen cleane Gitarrenpassagen und zum Schluss auch ein klein wenig Frauengesang zum Tragen, was BLODSRIT ein wenig vom schwarzmetallischen Puritanismus weg trägt, der Band aber keineswegs schlecht zu Gesicht steht. Dass es danach, insbesondere beim basslastigen 'Skymningsdyster' wieder ein gutes Stück räudiger zugeht, ist aber auch schön.
Zusammenfassend scheint mir die fünfte BLODSRIT verhältnismäßig abwechslungsreich zu sein. Die Jungs haben definitiv einige tolle Songs im Gepäck, die auch gut ins Ohr gehen und so bekommt "Hinterland" für traditionelle Blackies und Freunde kitschfreier Nordland-Epik ohne Folkee-Doodle auf jeden Fall das Prädikat "empfehlenswert", auch wenn das Rad natürlich nicht neu erfunden wird. Aber wer erwartet das in diesem Fall schon?
Anspieltipps: Sverige, Rasa, Hinterland, Skymningsdyster
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle