BLODTAKE - Nativity Of Ashes
Mehr über Blodtake
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.06.2019
- Bleak Is The Light
- Of Me End You
- Lys I Mørket
- Absolution Denied
- Follower
- Hope
- Discarded
- Elapsed
Den Wurzeln treu, aber ohne Scheuklappen.
BLODTÅKE kommt nicht aus Norwegen, wie man es dem Namen entnehmen könnte. Aber aus einer Stadt im Ruhrgebiet, deren Szene-Mittelpunkt Helvete sich ebenfalls auf die norwegische Black-Metal-Szene beruft. Das Genre ist somit umrissen, wenngleich auch BLODTÅKE sich nicht bloß im Dreisinen-Modus auf die Schienen etablierter Größen setzt, um dann lediglich im Schneckentempo voran zu kommen. Allerlei Zutaten aus anderen Spielarten finden ihren Einzug im Album "Nativity Of Ashes", das die Band nun als Debüt in Eigenregie veröffentlicht hat.
Die ersten zögerlichen Momente des Albums lassen erahnen, dass der Kurs BLODTÅKEs nicht ununterbrochen auf "Vollgas" steht, auch wenn der Opener selbigen ein paar Sekunden später zunächst einschlägt. Stattdessen sind die acht Nummern variabel komponiert und greifen viele Aspekte nordischen Extremstahls auf, die man als Fan dieser Spielarten gerne hört. Insbesondere die doomigen Passagen ('Follower') schrauben das Epiklevel nach oben, ohne dabei so entrückt zu klingen wie nordamerikanische Bands. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen neben den urtypischen schnellen Passagen ('Absolution Denied' lässt die Rübe ordentlich wackeln) auch groovende Momente, die immer mal wieder gekonnt eingesetzt werden.
Insgesamt klingt "Nativity Of Ashes" über weite Strecken sehr frisch. Gerade 'Absolution Denied' und 'Discarded' sind zwei richtige Hits, die leicht ins Ohr gehen und dort lange verweilen. Die Melancholie und die gute Produktion, mit der insbesondere die Gitarren-Leads versehen sind, heben das BLODTÅKE-Debüt deutlich von anderen deutschen Black-Metal-Acts aus dem Underground ab, die sowohl vom Songwriting als auch vom Sound her mit "Nativity Of Ashes" kaum mithalten können. Ein gutes Beispiel dafür, dass auch im Black Metal nicht ständig neue Extreme ausgelotet werden müssen, um ein interessantes Album aufzunehmen. Die Superlative können getrost anderen überlassen werden, hier überzeugt das bodenständige Handwerk.
"Nativity Of Ashes" gibt es direkt von der Band (via Bandcamp) als schickes Digipak.
Anspieltipps: Absolution Denied, Follower, Discarded
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher