BLOOD REGION - Tales Of The Backwoods
Mehr über Blood Region
- Genre:
- Melodic Metal / Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 18.01.2019
- Transcendence Into Magic
- Phantom Lands
- Korpi Metal Riders
- Through The Wolfwoods
- Kaiho
- Mountain Of White Fire
- The Oaken Passage
- Wahanca
- Phoenix Daimonion
- Waters Of Tohtaa... The Awakening
Wo soll es nur hingehen?
Eine erneute Kurskorrektur oder ein weiterer Beweis der inhaltlichen Unschlüssigkeit? Fakt ist jedenfalls, dass die Herren von BLOOD REGION immer noch nicht klar haben, wohin die Reise der Band gehen soll. Nach einigen brauchbaren Single-Einschüben folgt mit "Tales Of The Backwoods" nun wieder eine Platte, auf der es ein recht großes musikalisches Kuddelmuddel gibt, das individuell zwar auch einige erhabene Momente in sich trägt, in der Gesamtbetrachtung aber einfach zu häufig quer läuft - schlicht und ergreifend, weil die Finnen scheinbar kein Interesse daran haben, eine klare Signatur zu schaffen.
So tummeln sich auf "Tales Of The Backwoods" einmal mehr Pagan-angehauchte Epen, landestypische Melodic-Metal-Ware, sphärische Power-Metal-Nummern und getragene, ausladend arrangierte Instrumentals, die allesamt interessante Fakten zusammentragen, in der Kombination aber irgendwie nicht wirklich zueinanderfinden können. Auf Albumdistanz ist das ganze schlichtweg zu fragmentiert, wobei man immer wieder betonen muss, dass einzelne Songs ein echtes Pfund sind, gerade dann wenn sie mal etwas direkter auf den Punkt kommen wie zum Beispiel 'Through The Wolfwoods' und 'Phoenix Daimonion'. Aber die Kontraste sind mal wieder zu stark ausgeprägt, die Gegensätze wollen sich nicht immer anziehen, und vor allem auf der Schlussgeraden büßt "Tales Of The Backwoods" noch einmal eine Menge Potenzial ein, weil sich BLOOD REGION einzig und allein darauf verlegt langatmige Arrangements zu extrem in die Länge zu ziehen. Und bei Nummern wie 'Waters Of Tohtaa... The Awakening' schaltet man schließlich auch ab - das ist dann zu viel des Pathetischen und damit auch des Guten.
Nichtsdestotrotz: Diese Finnen standen zu Beginn ihrer Laufbahn noch vor vielen zunächst unlösbar anmutenden Aufgaben und haben sich seither zumindest in einzelnen Aspekten steigern können. "Tales Of The Backwoods" ist kein schlechtes Album, diese Ansicht wäre definitiv zu fatal, aber nach wie vor kann man sich nicht des Eindruckes erwehren, das hier nicht alles zusammenpasst, was zusammengehören soll. Und mit diesem unentschlossenen Blick verabschiedet sich die Band einmal mehr in die Studiopause - hoffentlich aber auch mit der nötigen Kritikfähigkeit, die aktuellen Stolpersteine künftig zu begradigen.
Anspieltipps: Through The Wolfwoods, The Oaken Passage
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes