BLOOD STAINED - III - Sic Transit Gloria Mundi
Mehr über Blood Stained
- Genre:
- Heavy Metal
- Side A: Stainless Steel
- Thrall Of Darkness
- End Time Priest
- Brave
- Gomedown Of Godz
- Merry Hell
- Side B: Rituales Del Muerte II
- Banished
- Sign Of The Snake
- Oppressed
- Baphomet In Steel
- M X C^2 (Live MMVI) (Bonustrack)
- Blood Stained (Live MMVI) (Bonus)
In der Vergangenheit ist diese Formation aus dem oberösterreichischen Alberndorf bereits mehrfach mit den griechischen JAG PANZER-Fetischisten gleichen Namens verwechselt worden. Auch der Autor dieser Zeilen ist einst Opfer eines solchen Trugschlusses geworden, allerdings muss auch erwähnt werden, dass beide Bands neben dem Namen auch eine unverkennbare Vorliebe für Heavy Metal in traditioneller Form vorzuweisen haben.
Auf "III – Sic Transit Gloria Mundi" lässt uns das zwischenzeitlich ein klein wenig auf Eis gelegte, nunmehr aber erneut ambitioniert aufspielende Trio aus dem Mühlviertel wissen, dass es sich offenbar zum Ziel gemacht hat, den Heavy Metal in seiner ursprünglichen Version in einem modernen Klanggewand zu präsentieren. Dabei macht der Dreier, der im Moment aus Phil van der Kill (Gesang), Jack Power (Gitarre, Keyboards und Programming) sowie Duke Diamond II. (Bass) besteht, durchaus eine beachtliche Figur. Hinsichtlich der "Modernität" braucht man sich keineswegs über etwaige musikalische Trends den Kopf zu zerbrechen, hier ist lediglich gemeint, dass die Jungs in Eigenregie einen amtlichen und zeitgemäßen Sound auf Tondokument verewigt haben.
Hinsichtlich der Heftigkeit, aber auch der Melodik, die in ihren durch die Bank gelungenen Tracks enthalten sind, lassen uns BLOOD STAINED wissen, dass als ihre Vorbilder - neben den üblichen Verdächtigen wie IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST und Konsorten - in erster Linie MANOWAR zu nennen sind. Vor allem in den bombastischen, getragenen und mit Pathos infiltrierten Passagen lassen sich die "Kings Of Metal" definitiv nicht verleugnen, auch wenn noch deutliche Klassenunterschiede festzustellen sind. Ein weiterer Hinweis auf die Zugehörigkeit zur alten Schule des Metals ist der Umstand, dass BLOOD STAINED ihre Tracklist in "Side A" und "Side B" gegliedert haben, eine Vinyl-Version für Liebhaber wäre zwar Kult, würde aber wohl höchstens den Kreditabteilungen der örtlichen Banken etwas bringen.
An Ideen mangelt es den Jungs ebenso wenig wie an Variabilität, die Songs beinhalten Up-Tempo-Passagen ebenso wie gefühlvoll intonierte, balladeske Momente, aber dennoch ist hier definitiv nicht alles in Butter. Das eigentliche Manko ist kurz gesagt der Gesang von Phil, der es sich nicht nehmen lässt, so klingen zu wollen wie zahlreiche Barden in diesem Business. Jedes Mal, wenn Phil versucht, Höhenbereiche zu erklimmen, fühlt man sich regelrecht dazu gezwungen, den Knaben zu stoppen und herunterzuholen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Seine Singstimme klingt nämlich gar nicht einmal schlecht, derlei Ausbrüche gen Firmament wären nicht wirklich nötig gewesen und trüben dadurch den an sich positiven Gesamteindruck.
Allerdings muss sehr wohl erwähnt werden, dass sein Gesang live wesentlich satter rüberkommt - und das auch, wenn Phil sich um Höhen bemüht, wie die beiden Bonustracks, bei denen es sich um Live-Aufnahmen aus dem "Posthof" zu Linz im Jahre 2006 handelt, beweisen.
Anspieltipps: End Time Priest, Merry Hell, Baphomet In Steel, Blood Stained (Live MMVI)
- Redakteur:
- Walter Scheurer