BLOODBATH - Grand Morbid Funeral
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2014
Mehr über Bloodbath
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Peaceville Records
- Release:
- 17.11.2014
- Let The Stillborn Come To Me
- Total Death Exhumed
- Anne
- Church Of Vastitas
- Famine Of God's Word
- Mental Abortion
- Beyond Cremation
- His Infernal Necropsy
- Unite In Pain
- My Torturer
- Grand Morbid Funeral
Besser geht's nicht!
Viel wurde im Vorfeld des mittlerweile vierten Studioalbums des schwedisch-englischen Todeskommandos insbesondere über den Sängerwechsel diskutiert. Nick Holmes ist kein Mikael Åkerfeldt oder Peter Tägtgren. Und was sagt das aus? Eben, absolut gar nix!
Mit dem PARADISE LOST-Frontmann wurde erstmalig ein "reinrassiger" Sänger in die Bandränge rekrutiert. Seine Herangehensweise mag sich daher von seinen Vorgängern unterscheiden, zumal Nick Holmes kein Songwriter ist und meines Wissens nach auch kein Instrument beherrscht.
Sein Gesang klingt daher intuitiver, gefühlvoller und ergänzt sich prächtig mit dem Rest der Band. Er kümmert sich einen Scheißdreck darum, welche Tonleitern die Klampfer gerade zocken, welchen Takt der Drummer vorgibt oder ob die Fill-Ins sonderlich originell sind. Es muss taugen. Und das Ergebnis spricht für sich.
Kein Album der Neuzeit kam bislang so nahe an Meisterwerke wie "Clandestine", "Mental Funeral", "Lost Paradise", "Dark Recollections" und wie sie alle heißen mögen. Die Produktion von "Grand Morbid Funeral" klingt so verdammt old school, dass der geneigte Fan die Freudentränen nicht unterdrücken kann. Stilistisch ist BLOODBATH breiter denn je aufgestellt. Mit zahlreichen Blasts werden die Nackenmuskeln malträtiert. Die D-Beats (hört Euch mal den AUTOPSY-Tribut 'Mental Abortion' an) und auch Doom-Parts sind in der Form jedoch ungewöhnlich im Sound des Quintetts. Ganz genial: 'Total Death Exhumed' mit dem Wechsel feinster Schweden-Melodien in der Strophe in den tödlichen Groove des Mittelteils. Die Videoauskopplung 'Church Of Vastitas' mit seiner gespenstischen Melodie (erinnert etwas an Krzysztof Komedas "The Fearless Vampire Killers"-Soundtrack) oder die Death-Doom-Walze, die den Hörer in Form des Titelsongs überrollt, sollten als weitere Anspieltipps genügen.
Zum Schluss noch einmal kurz etwas zu Nick Holmes: Er versucht gar nicht erst, den unglaublich voluminösen und kranken Gesang zu "Lost Paradise"- oder "Gothic"-Zeiten zu kopieren - schließlich ist er auch keine Anfang 20 mehr. Die Stimme kommt viel kehliger und daher bedrohlicher und direkter aus den Boxen. In Sachen Stimmvolumen ist er dabei dennoch den meisten seiner monoton vor sich hinröhrenden Kollegen, von mir aus auch Vorgängern, voraus. 10 Punkte für diese großartig morbiden Songs, die auf keiner Beerdigung fehlen sollten!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic