BLOODBATH - Survival Of The Sickest
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2022
Mehr über Bloodbath
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm (Universal)
- Release:
- 09.09.2022
- Zombie Inferno
- Putrefying Corpse
- Dead Parade
- Malignant Maggot Therapy
- Carved
- Born Infernal
- To Die
- Affliction Of Extinction
- Tales Of Melting Flesh
- Environcide
- No God Before Me
Standesgemäße Todes-Vertonung.
Bei allen Besetzungswechseln und musikalischen Ausflügen der Protagonisten war und ist BLOODBATH eine verlässliche Quelle für starken Old School Death Metal. Ein gewisses Durchhaltevermögen muss man insbesondere den beiden KATATONIA-Muckern Jonas Renkse und Anders Nyström attestieren, die seit 1998 ihr blutiges Banner ins Feld führen und die Auslese in Form des "Survival Of The Sickets" immer überstanden haben. Die neue Scheibe ist übrigens die sechste und, so viel sei vorweggenommen, sie bringt viel Potential mit, um am Ende des Jahres in den Toplisten aufzutauchen.
BLOODBATH war für mich immer die perfekte Neu-Interpretation US-amerikanischer Einflüsse, die im Songwriting und Klangbild stets präsent sind, ohne in der Belanglosigkeit zu tief gestimmter Gitarren oder unkenntlicher Grunzlaute zu versumpfen. Daran hat die hochkarätige Sänger-Position zu allen Phasen der Band einen großen Anteil, wobei ich nach intensiver Beschäftigung mit "Survival Of The Sickest" sogar Nick Holmes von Vorzug vor Herrn Akerfeldt geben würde. Dabei setzen im 'Zombie Inferno' eigentlich die Gitarren die ersten tödlichen Nadelstiche, die mich ganz in ihren Bann ziehen. Von satten Riffs bis zu flirrenden Leads beherrscht das Gitarren-Duo sein Metier mit traumwandlerischer Sicherheit. Gepaart mit bösartiger Zerstörungswut natürlich.
Hits gibt es auf jedem BLOODBATH-Album. Im Jahr 2022 fällt die Auswahl mir aber doch schwerer als erwartet, denn die Trademarks der Schweden werden auf jedem der elf Tracks gekonnt eingesetzt. Natürlich gibt es durch die illustre Schar an Gast-Grunzern den einen oder anderen Fan-Favoriten, qualitativ sind sie aber alle gleichauf. 'To Die' mit ex-MORGOTH-Shouter Marc Grewe kann mit seinem Groove punkten, die 'Tales Of Melting Flesh' mit ihren Widerhaken schlagenden Gitarren und Barney Greenway darf sich zur morbid-drückenden Atmosphäre auf 'Putrefying Corpse' austoben. Zum teils hektischen Treiben ist die doomige Walze 'No God Before Me' zum Schluss des Albums schließlich eine gern gehörte Abwechslung.
Dem skandinavischen Fünfergespann ist es erneut gelungen, in einem bestens erforschten Genre frisches Material zu liefern, das jede seiner 46 Minuten wert ist und zu keinem Zeitpunkt eintönig wirkt. Dazu trägt gewiss die fantastische Produktion bei, die mal wieder eine andere Richtung einschlägt als die Vorgängeralben. Aber das scheint bei BLOODBATH auch Tradition zu sein, wenn man das bisherige Schaffen in vergleichender Weise durch die Lauscher jagt. BLOODBATH liefert, die gezückten acht Punkte sind für Genre-Fans ganz sicher nicht das Ende der Fahnenstange. Mir hat die Truppe jedenfalls den Spaß am Death Metal wieder näher gebracht.
Anspieltipps: Putrefying Corpse, To Die
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher