BLOODDUST - Fortress Of Unholy Power (EP)
Mehr über Blooddust
- Genre:
- Thrash / Speed Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 06.01.2023
- The Legions March Of Death
- Fortress Of Unholy Power
- Satanic Command
- Slaves To The Majestic Winds Of Mayhem
- Invocation
- Howling Of The Werewolf
- Emperor
- Nunripper
Oldschool-Speed-Trash im grausigen Soundgewand.
Aus der Autostadt Stuttgart macht sich dieser Tage eine fiese Trash-Metal-Attacke auf den Weg, den deutschen Underground zu erobern. Nun, "dieser Tage" ist vielleicht nicht ganz korrekt, denn das Quartett BLOODDUST bestehend aus Niko am Bass, Kalle (Gitarre), Fabian (Gesang, Gitarre) und Schlagzeuger Matt macht schon seit 2008 gemeinsam Krach, hat jedoch bisher nur zwei Demo-CDs auf die Metalgemeinde losgelassen. Das ändert sich nun, denn "Fortress Of Unholy Power" ist zwar auch "nur" eine EP, liefert aber mit knapp 20 Minuten Spielzeit immerhin einen umfänglicheren Eindruck von den Fähigkeiten des Vierers.
Ich habe übrigens vorhin bewusst den Begriff "Krach" gewählt, denn die temporeiche Olschoold-Thrash-Speed-Abreibung, die von den Baden-Württembergern serviert wird, gibt sich nicht gerade viel Mühe, modernen Standards zu entsprechen oder gar schön zu klingen. Auf "Fortress Of Unholy Power" rumpelt es ordentlich und auch lange nicht jede Note sitzt, doch was vielleicht beim handwerklichen Geschick fehlt, macht das Quartett zumindest zu Beginn mit einem ordentlichen Gespür für Gitarrenriffs wieder wett. Ja, die Sechsaiter sind im arg verhallten und dumpfen Klangbild nicht wirklich gut auszumachen, hört man sie aber, überzeugen vor allem die Riff-Salven im Titeltrack und dem folgenden 'Satanic Command'. Gleiches kann ich vom Gesang nicht unbedingt behaupten, der typisch fürs Genre reichlich angestrengt und bemüht klingt. Das geht wie gesagt in Thrash- und Speed-Metal-Gefilden noch in Ordnung, nur sollten die Shouts im Klangbild dann vielleicht nicht so arg in den Vordergrund gestellt werden.
Generell ist der Sound der EP allerdings eine Katastrophe, selbst wenn man hier mit einem offenen Ohr für räudigen Sound herangeht. Als Proberaum-Demo könnte ich das Klangbild vielleicht akzeptieren, aber für eine Veröffentlichung die verkauft werden soll, darf es anno 2023 schon etwas mehr Qualität sein. Die musikalische Umsetzung baut leider passend zur Produktion mit zunehmender Spielzeit ab und wo zu Beginn noch ordentliche Riffs als Rettungsleine fungierten, befindet man sich hinten raus im freien Rumpel-Fall gen Belanglosigkeit. Zählbares bleibt mir jedenfalls nicht mehr im Ohr ab 'Slaves To The Majestic Winds Of Mayhem' und teilweise gerät auch so manches fürchterlich schief vorgetragene Solo zur blanken Parodie.
So ist "Fortress Of Unholy Power" insgesamt wohl nur etwas für beinharte Oldschool-Anhänger, denen das Tape-Demo ihrer liebsten Black-Metal-Kapelle aus den Neunzigern schon viel zu poliert klang. Ich jedenfalls kann der EP nicht viel angewinnen, auch wenn ich definitiv anerkennen muss, dass die Jungs aus Stuttgart gerade zu Beginn musikalische Qualität durchblitzen lassen.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs