BLOODJINN - This Machine Runs On Empty
Mehr über Bloodjinn
- Genre:
- NWoAHM
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 04.02.2008
- In The First Degree
- Break The Silence
- Mirrored Human
- Truth Within
- A Moment Of Clarity
- This Machine Runs On Empty
- The Unloved
- Maker
- Inhale Exhale
- See Through
Das Label verkauft den Stil von BLOODJINN als "American Metal". Ja, liebe Freunde, so ist es wohl: dieser Begriff wird heutzutage für einen solchen Sound benutzt, der zu etwa gleichen Teilen aus frühen SOILWORK, ARCH ENEMY und Metalcore besteht. An Björn Strid und Mitstreiter angelehnt sind die grundsätzlichen Songwriting-Muster und die Dynamik, die Mischung aus netten Melodien und wüstem Speed/Thrash im Gitarrenbereich erinnert an die Amott-Brüder, ohne allerdings deren Raffinesse zu erreichen. Und das leidige Metalcore-Thema kommt durch die Produktion, die ziemlich sinnfreien Breakdowns und das wirklich beknackte Gebrülle und Gekreische des "Sängers" ins Spiel. Jedenfalls kann man BLOODJINN nicht den Vorwurf machen, sie seien erst kürzlich auf den Trendzug aufgesprungen. Die Band existiert bereits seit 1999 und das hier zur Diskussion stehende "This Machine Runs On Empty" ist immerhin das dritte Album. Trotzdem dürften BLOODJINN den Nerv der Zeit sehr gut treffen, jedenfalls ist hier von der Optik über den Sound bis hin zum leicht irren Unterton und den Lyrics alles auf eine ganz bestimmte Zielgruppe zugeschnitten. Daher verwundert es auch nicht, dass die Musik trotz des beachtlichen Energielevels irgendwie berechenbar und blutleer bleibt.
Was mir an "This Machine Runs On Empty" am besten gefällt, ist die durchaus interessante, enorm druckvolle und zugleich vielseitige Gitarrenarbeit von Kyle Rakes und Jeff Peck. Besonders im Uptempo-Bereich wissen die beiden zu überzeugen und hauen sogar das eine oder andere coole klassische Thrash-Riff raus. Auch die kurzen, immer wieder eingestreuten Melodie-Fragmente und Soli machen Spaß. Ansonsten allerdings setzen BLOODJINN viel zu sehr auf Brutalität und Donner-Groove zum Selbstzweck. Mir kann einfach keiner plausibel machen, warum diese Anfälle von Stakkato-Gedröhne fesselnder und inspirierter sein soll als das Wiederkauen alter ACCEPT-Riffs. Und dann ist da noch dieser "Sänger". Sein permanentes hysterisches Geschrei raubt mir nach kürzester Zeit auch noch den allerletzten Nerv und macht dieses Album zumindest für mich - in auffälligem Kontrast zum Namen der Plattenfirma - eigentlich unhörbar. Warum das sein muss, wird mir ebenfalls niemals aufgehen.
New-School-Jünger, für die ein amtlicher Tritt in die Fresse alles ist, dürften vielleicht Gefallen an "This Machine Runs On Empty" finden. Aber da kann ich ja auch gleich den Kopf in einen Betonmischer halten, der Effekt ist der selbe und billiger ist es auch. Bezeichnend zudem, dass keiner der Songs auch nur ansatzweise im Gedächtnis hängen bleibt. Somit war ich versucht, meine Anspieltipps mittels Dartpfeilwurf auf die Tracklist zu bestimmen. Habe ich aber doch nicht gemacht, sondern mich ein weiteres Mal konzentriert durch das Album gearbeitet - ziemlich ermüdende Angelegenheit auf Dauer.
Anspieltipps: Mirrored Human, The Unloved, See Through
- Redakteur:
- Martin van der Laan