BLOODLOST - Diary Of Death
Mehr über Bloodlost
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- El Puerto Records
- Release:
- 06.07.2018
- Hell Collide Heaven
- Need Of Brutality
- Necromancer
- Evil To The Cross
- The Ghost Of My Way
- Lord Of Destruction
- Fuck You
- The Party Is Not Dead
- Bones Crusher
- Back To Cemetery
- Zombie Attack
DAS ist Thrash!
Als die Bay Area damals zum Mekka des Thrash Metals wurde, war die Szene noch deutlich von den punkigen Auswüchsen des Hardcores geprägt. Seinerzeit kamen Bands wie NUCLEAR ASSAULT und EXODUS ans Tageslicht und veränderten die Szene für immer. Viele Jahre später, mehr als drei Dekaden um genau zu sein, sind jene Eindrücke immer noch prägend. Doch gehören sie einzig und alleine den Urhebern?
Im Grunde genommen würden man dies Frage immer bejahen, schließlich geschieht es höchst selten, dass ein Feeling vergangener Tage noch einmal authentisch aufgekocht werden kann, ohen dass dabei Punkte auf der Intensitätsskala verloren gehen. Doch dann kommt eine Band wie BLOODLOST um die Ecke, tut gerade so, als hätte sie Paul Baloff dazu eingeladen, mit den Jungs von OVERKILL ein neues Album einzuspielen, bei dem auch die Jungs von ANTHRAX und S.O.D. ihre Finger im Spiel haben, und möchte schlussendlich keine große Sache daraus machen. Doch da haben die Schweizer die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Und dieser Wirt hat die "Diary Of Death" geschrieben, ein angriffslustiges, manchmal auch partykompatibles Thrash-Metal-Album, das hin und wieder auch den Teutonen-Bereich beackert, letzten Endes aber vor allem bei Acts wie LÄÄZ ROCKIT und den übrigen Originalen der Bay Area in die Schule gegangen ist. Die Songs der neuen Platte sind aggressivstes Material vom Feinsten, mit Grooves ausgestattet, bei denen man sofort wieder in Nostalgie verfällt, dann wieder von einer Beschleunigung getrieben, bei der die Herren Lilker und Ellsworth ein Zelt in der Hose aufbauen dürften und schließlich von einem Drive begleitet, der jeden Kuttenträger (egal welcher Generation) sofort die Freundetränen ins Auge bringen dürfte - denn genau das ist die Grundidee, die der Thrash Metal der alten Schule seit jeher verfolgt hat.
Ganz nebenbei hat BLOODLOST dann auch eine satte Hitpalette geformt, von der man sich immer wieder gerne den Allerwertesten versohlen lässt - oder bei der man sich einfach genötigt sieht, lauthals mitzugrölen. Denn ja: Prollig ist das Material hier und dort schon, aber es sondert auch so immens viel Energie ab, dass man glauben mag, hier sei ein Original aus den Achtzigern gerade dabei, die Weichen für die Zukunft einer ganzen Szene zu schalten. Doch "Diary Of Death" kommt ein paar Jahrzehnte später, hat den gleichen Energieschub und klingt verflixt noch mal so authentisch, dass man gar nicht mehr weiß wohin nun mit der Begeisterung. BLOODLOST ist in meinen Augen die Thrash-Kapelle der Stunde - und ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin!
Anspieltipps: Fuck You, The Party Is Not Dead, Necromancer
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes