BLOODPIT - Mental Circus
Mehr über Bloodpit
- Genre:
- Rock
- Label:
- Playground Music
- Release:
- 03.11.2006
- Bad Echo
- In A Furnace
- Platitude
- Autumn
- Bad-Ass Blues
- For The Time Being
- For The Days Of The End
- Out To Find You
- One More Time
- The Juvenile Hell
- February Day's Draught
In Finnland gehört BLOODPITs Debütalbum "Mental Circus" schon längst zu den alten Socken, und die Fans warten bereits sehnsüchtig auf neues Material. In Deutschland wird man wahrscheinlich nicht eine solche lange Durstsrecke haben, denn hier kommt das Erstlingswerk der Finnen jetzt erst auf den Markt.
Man kann normalerweise nicht leugnen, dass sich Bands in Finnland gerne etwas voneinander abgucken, und das Resultat dann so aussieht, dass etwa 80 % der Bands nach HIM und ENTWINE klingen. Aber keine Angst, BLODDPIT gehören nicht zu diesen Angsthasen, die nur gute Sachen klauen können, sie machen lieber ihr eigenes Ding. Und das machen sie auch ganz fantastisch, denn "Mental Circus" ist ein wirklich starkes Album, das Lust auf mehr macht. Die Jungs aus Tampere präsentieren elf eingängige Stücke, die meist rockig, manchmal auch balladesk daherkommen. Spielfreude hört man überall heraus, und durch die abwechslungsreichen Arrangements sei das Album allen wärmstens empfohlen, die Finnen-Rock auch noch mit etwas anderem als Trübsalblasen assozieren können. Gelitten wird in den Texten zwar manchmal auch, aber dennoch ist "Mental Circus" ein wahres Gute-Laune-Album. Der Opener 'Bad Echo' kracht sofort richtig los. Danach geht es mit 'In A Furnace' etwas ruhiger zur Sache, bevor mit 'Platitude' eines der Highlights des Albums folgt. Ab dann wird bis zum Schluss durchgerockt, als gäbe es kein Morgen, und wer bei Heizern wie 'Bad-Ass Blues', 'Autumn' oder der in Finnland vorab veröffentlichten Single 'Out To Find You' nicht automatisch zumindest mit dem Fuß mitwackelt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Den Abschluss bildet das melodiöse 'February Day's Draught', eine weitere Ballade.
Sänger Matthau ist zwar mit Sicherheit nicht der beste Rock-Sänger der Welt, aber seine eigenwillige Stimme passt perkekt zu den ebenso eigenwilligen Songs, die immer wieder mit einigen Tempowechseln und anderen Elementen überraschen können. BLOODPIT sind also das nächste große Ding aus Tampere, und Leute, die sich für andere finnische Bands interessieren, können auf ihrem Band-Stammbaum gleich vermerken, dass Matthau der jüngere Bruder von NEGATIVE-Gitarrist Christus ist. Trotz dieser Verbindung gibt es auf dem Debütalbum keinen Glam-Rock, man konzentriert sich voll und ganz auf Rock-Melodien ohne große Show drumherum. Auf der Bühne machen BLOODPIT dennoch einiges her, davon kann man sich im November auch in Deutschland überzeugen. Jedenfalls könnt ihr euch diesen "Mental Circus" getrost in euer trautes Heim holen, denn die Jungs sind nicht gefährlich, sondern wollen eben einfach noch spielen. Und das können sie auch hervorragend.
Anspieltipps: Platitude, Bad-Ass Blues, February Day's Draught
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel