BLOODRIDE - Idiocracy
Mehr über Bloodride
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Great Dane Records
- Release:
- 17.09.2021
- Rapid Fire
- Burn Perfection
- Stranger Roots
- Hate Of Hatred
- Fleshless
- Preaching To The Choir
- Inviting Darkness
- Limited
- Thoughts And Prayers
- Bow To Disorder
- Zombie Walk
- Cast Of From Idiocracy
Flotte Thrash-Metal-Abreibung aus Helsinki
Waschechter Bay-Area-Thrash aus dem Land der tausend Seen? Klingt verwirrend, ist aber seit den frühen Zweitausendern dank BLOODRIDE eine sehr ernstzunehmende Realität. Seither wütet nämlich dieser Fünfer aus Helsinki mit brachialer Gewalt durch die finnische Musikszene, verbindet dabei SLAYER und EXODUS mit einer Prise Death Metal und hat inzwischen bereits drei räudige Schwermetall-Langeisen rausgehauen, denen nun mit dem passend betitelten "Idiocracy" ein vierter Streich zur Seite gestellt wird.
Das Durchladen eines Gewehrs eröffnet dabei die Platte, bevor 'Rapid Fire' seinem Namen alle Ehre macht und so klingt, als wäre es in Helsinki noch immer 1983 und SLAYER hätte gerade erst mit "Show No Mercy" die Erde erschüttert. 'Burn Perfection' nimmt den rasanten Faden im Anschluss direkt auf und überzeugt vor allem mit seinen taumelnden Gitarren und pfeilschnellen Riffs, während sich auch Fronter Jyrki Leskinen mit seinem voluminösen Shouts und Screams langsam als großer Pluspunkt in der Besetzung der Finnen entpuppt. Das volle Potential entfaltet Leskinen dabei vor allem dann, wenn die Finnen wie in 'Stranger Roots' ein bisschen auf die Bremse treten, einen dezent Todesstahl-Hauch durch ihren Sound wehen lassen und in eher groovigen Gefilden wildern.
Leider bilden solche, von "Seasons In The Abyss" inspirierten Stampfer aber ingesamt die Ausnahme, weswegen sich bei mir mit zunehmender Spielzeit angesichts des immer wieder rasanten Tempos die gleichen Abnutzungserscheinungen einstellen, die ich oft beim Genuss oldschooliger Vollgas-Thrash-Metal-Scheiben empfinde. So taugen für mich auch erst wieder das von TESTAMENT beeinflusste 'Preaching To The Choir', 'Inviting Darkness' mit seinen taumelnden Melodien im Refrain und das sehr melodisch angehauchte 'Bow To Disorder' als echte Highlights einer Scheibe, die, ganz nebenbei, erwähnt auch mit einer mehr als amtlichen Produktion ausgestattet ist und druckvoll aus den heimischen Boxen donnert.
Diese Kritik bleibt aber am Ende sehr persönlich eingefärbt, denn solltet ihr eher auf "Reign In Blood" und das EXODUS-Frühwerk stehen als auf die Jahreszeiten im Abgrund oder "South Of Heaven", dann wird BLOODRIDE bei euch voll ins Schwarze treffen. Eingefleischte Oldschool-Thrasher und -Thrasherinnen dürfen daher meinen 7,5 Punkten auch locker noch einen Punkt hinzuaddieren und sollten hier definitiv zuschlagen, denn "Idiocracy" ist ein wahrlich amtlicher Tritt in den Allerwertesten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs