BLOODY FALLS - Dying Is Easy
Mehr über Bloody Falls
- Genre:
- Modern Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 27.01.2024
- Dying Is Easy
- Dancing With Flames
- Face Your Demise
- Death By Hanging
- The Reaper Is My Neighbor
Gutklassiger und moderner Groove-Core-Bolzen aus Finnland.
Irgendwie klingt der Bandname BLOODY FALLS ein wenig nach amerikanischem Modern Metal, doch eigentlich stammt das Quintett um Gitarrist Stavros Mathios aus Finnland, auch wenn der Hautsongwriter offenkundig auch griechische Wurzeln hat. Gegründet im Jahr 2018, blickt die Truppe inzwischen auf die beiden Langspieler "Thanatos" und "Burn The Witch" zurück, wobei zumindest das Debüt aus dem Jahr 2019 meinen Kollegen Björn Backes damals nicht so recht überzeugen konnte. Natürlich hatten die Finnen inzwischen aber viel Zeit, um Erfahrung zu sammeln und so bin ich nun gespannt, ob die neue EP "Dying Is Easy" den Schritt nach vorne schafft, den der Erstling noch nötig hatte.
Musikalisch bringt mich der Opener und Titeltrack dabei recht schnell zu meinem Eingangssatz zurück, denn typisch finnisch ist am Sound des Quintetts nur sehr wenig. Klar, dieses untrügliche Gespür für gute Melodien, das man im Norden scheinbar schon mit der Muttermilch aufsaugt, hält auch BLOODY FALLS zusammen, doch ansonsten setzen die Jungs gerade bei den Riffs primär auf wuchtige Grooves, die nicht selten an PANTERA oder Kollegen wie LAMB OF GOD denken lassen. Dazu kommen die Growls von Fronter Antero Hakala, die nicht selten sogar die Grenze zum Deathcore hin überschreiten. Und auch wenn gerade der Beginn der Nummer etwas verhalten ausfällt, reißen die Finnen mit einem tollen Gitarrenlead im Refrain das Ruder noch einmal herum und machen den Einstand zu einem durchaus guten Song.
Und auch ansonsten scheint sich der Fünfer die Kritik meines Kollegens Björn zu Herzen genommen zu haben, denn wo zuvor noch gerne wild zwischen Ideen hin und her gesprungen wurde, was die Songs teilweise reichlich anstrengend machte, regieren jetzt das stampfende Midtempo und die tonnenschweren Gitarrenwände, die in 'Dancing With Flames' sogar eine Metalcore-Note versprühen. Fast gehen die Jungs dabei sogar einen Schritt zu weit, denn wo "Thanatos" überladen war, ist "Dying Is Easy" manchmal fast etwas zu simpel ausgefallen. Besonders auffällig wird dieser Umstand, wenn 'Face Your Demise' mit schwarzmetallischen Leads, dezenten Orchester-Samples und finsteren Melodiebögen fast ein wenig DIMMU BORGIR-Charme versprüht. Das steht BLOODY FALLS überraschend gut zu Gesicht und bildet einen schönen Kontrast zu den übrigen Tracks, die eher wütend-stampfend ausgefallen sind. Gleiches gilt übrigens für die CHILDREN OF BODOM-Interpretation, welche die Gitarrenarbeit im Rausschmeißer 'Reaper Is My Neighbor' zumindest in Teilen prägt, liefert selbige doch auch hier einen wohltuenden Farbtupfer und macht den Track zu einem weiteren Höhepunkt.
Trotzdem ist die Frage, ob "Dying Is Easy" mit der Simplifizierung des Bandsound nicht doch etwas zu weit geht. Gerade die überraschenderen und vor allem wagemutigeren Momente sind es nämlich, die den Silberling prägen und im Gedächtnis bleiben. Ohne selbige läuft BLOODY FALLS Gefahr, zu einem eher austauschbaren Modern-Metal-Vetreter zu werden, dem die Alleinstellungsmerkmale fehlen. Wo der Weg für den nächsten Langspieler hin geht, müssen wir also erst einmal abwarten. Balance dürfte aber wie so oft im Leben die richtige Antwort sein.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs