BLOODY FALLS - Thanatos
Mehr über Bloody Falls
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 27.04.2018
- We Rise Again
- My Halo Of Flame
- Amongst The Living Dead
- Nocturnal
- Thanatos
- New Empty
- Cry For Freedom
- Die With Honor
- Defiance
- Virtual Reality
Recht chaotisch und trotzdem typisch finnisch!
Auch wenn es rabiater, ungestümer und weniger opulent zur Sache geht als bei 99 Prozent aller finnischen Combos, erkennt man die landeseigene Handschrift dann doch auf Anhieb wieder: BLOODY FALLS orientiert sich an den neueren Outputs der Kinder vom Bodomsee, prügelt aber bei weitem nicht so melodiös wie Alexi Laiho und Konsorten. Vielmehr ist der Sound von "Thanatos" tief im modernen Hardcore verwurzelt und versucht über einige Fast-Forward-Attacken Zugang zum zeitgemäßen derben Edelstahl zu erhalten, was den Herrschaften aus Valkeakoski allerdings eher mäßig gelingt. Denn am Ende sind es ausgerechnet jene Nummern mit den melodischen Fragmenten, die in der finalen Auswahl die Trümpfe ausspielen dürfen. Der Rest ist zwar auch keine Magerkost, aber eben auch nicht ausreichend tauglich, der internationalen Konkurrenz eine klare Kampfansage zu machen.
"Thanatos" beginnt ziemlich brachial und rotzt einige dreckige Grooves raus, die nicht zwingend wie das Material vornehmer Gentlemen klingen. Die Songs sind schnell, sie sind straight, und sie sind in weiten Teilen auch verdammt heavy, was der Band einige Pluspunkte einbringt. Wenn dann auch noch andeutungsweise eine Hookline eingestreut wird ('Nocturnal', 'Thanatos') will man als Hörer auch schon begeistert die Fäuste recken, kommt aber zwischenzeitlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, weil verspielte Songs wie 'New Empty' und 'Virtual Reality' aus ihren guten Ideen nicht mehr herausholen.
Der Punkt ist wahrscheinlich, dass BLOODY FALLS viel zu oft in Hektik verfällt und im Geschwindigkeitsrausch oftmals vergisst, hier und dort einen Anker zu setzen. Ungestümes Geballer ist sicherlich nicht zwangsläufig plump oder naiv, aber es sollte hier und dort auch etwas kontrollierter zugehen, damit die Hörerschaft nicht den Faden verliert. Und diese Balance ist auf "Thanatos" leider noch nicht in ausreichendem Maße gegeben. Einige gute Tracks kompensieren das Chaos, retten aber nicht den ganzen Release. Beim nächsten Mal vielleicht - dann aber bitte auch etwas fokussierter!
Anspieltipps: Thanatos, Nocturnal
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes