BLOODY HAMMERS - Songs Of Unspeakable Terror
Mehr über Bloody Hammers
- Genre:
- Gothic / Classic / Horror Punk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 15.01.2021
- A Night To Dismember
- Hands Of The Ripper
- Witchfinder General
- Not Of This Earth
- The Ones Who Own The Dark
- Waking The Dead
- Night Of The Witch
- We Are The Damned
- The Brain That Wouldn't Die
- Lucifer's Light
- I Spit On Your Corpse
Ungewöhnliche Töne von den blutigen Hämmern
BLOODY HAMMERS ist schon immer eine Band gewesen, welche sich von Album zu Album weiterentwickelt hat und sich nicht scheute, immer mal wieder neue Einflüsse zuzulassen. Beim neusten Erzeugnis "Songs Of Unspeakable Terror" geht es auf der einen Seite wieder Schritte zurück zum roheren, knarzigeren Klang der Frühwerke und auf der anderen Seite gibt es eine Direktinfusion von Horror-Punk der Marke MISFITS.
Grade nach dem herausragenden Vorgänger "The Summoning" mit seinen Ohrwürmern im Stile von HIM und SLEEP OF MONSTERS wird man mit den Opener 'A Night To Dismember' direkt mal in eine komplett andere Szenerie geworfen, in der man sich erstmal zurechtfinden muss. Das Autokino auf dem schicken Cover ist nämlich nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein Indikator auf das, was in den nächsten knapp 30 Minuten folgen soll. Retro-Horror-Punk mit einem starken Fokus auf trashige amerikanische B-Movies der 50er und 60er Jahre. Das ist schon eine deutliche Abkehr vom eher Hammer-Studio beeinflussten Sound der letzten Alben. In der passenden Stimmung kann dieses Konzept allerdings schon richtig cool werden. Zumindest ich könnte mir diese Platte insbesondere im Halloween-Kontext sehr gut vorstellen.
Verstärkt wird dieser Effekt auch dadurch, dass das Duo aus North Carolina die einzelnen Songs deutlich kompakter komponiert haben und sich somit kein Song über die 3:40min Grenze hinaustraut. Liegt nun in der Kürze die Würze und funktioniert der Horror-Punk-Ansatz mit dem fuzzigen Doom-Sound und den partiell noch auftauchenden Gothic-Elemente tatsächlich so begeisterungsfähig wie angedacht?
Darauf ein klares Jein. Klar, der bereits genannte Opener ist nach der ersten Irritation schon ein kleiner Hit, auch wenn er schon deutlich nach "Famous Monsters" klingt. Die restlichen Songs sind allerdings qualitativ schon noch etwas drunter und leben im Kern von ihrer teilweise erzwungenen Eingängigkeit und dem unbestreitbaren Charme. Die oben genannten Filme sind ja auch nicht wirklich gut, machen aber trotzdem entsprechend Spaß, wenn man sich drauf einlässt. Paradoxerweise gefallen mir die eher traditionellen Songs wie 'Hands Of The Ripper' und 'Witchfinder General' am wenigsten, weil sie sich arg an einem Klangbild bedienen, welches UNCLE ACID AND THE DEADBEATS bereits perfektioniert haben. In diesen Momenten klingt "Songs Of Unspeakable Terror" wie der kleine Bruder von "Blood Lust" und tut sich damit keinen Gefallen.
Trotzdem sind auch zwei echte Highlights auf dem fünften Langspieler auszumachen. Während 'Lucifer’s Light' eine total unkitschige Ballade im Stil von GHOST ist, handelt es sich bei 'The Ones Who Own The Dark' um den perfekten Gothic-Rocker mit einer abartigen Hitqualität im Refrain. Ich glaube, hier merkt man deutlich wo eigentlich die Kernkompetenz der Truppe liegt, und ich würde mich freuen, wenn die Band mit dem nächsten Dreher den Weg dorthin zurückfände.
So unaussprechlich schrecklich wie der Titel suggeriert, ist die aktuelle Platte aber mitnichten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal