BLOODY HELL, THE - Nobody Cares
Mehr über Bloody Hell, The
- Genre:
- Punk / Horror Punk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.11.2022
- As Above
- Hide Away
- When You're Gone
- Barbra
- G
- Nobody Cares About America Anymore
- Ruler Of The Night
- Dead To Me
- So Below
Rasanter Ritt zwischen Punk, Rock und Horror.
Habt ihr euch schon immer gefragt, was passieren würde, wenn GEORGE THOROGOOD für die MISIFITS Songs singen würde, die TOM PETTY geschrieben hat? Nicht? Ich auch nicht, trotzdem wollen uns die Kanadier THE BLOODY HELL auf ihrem zweiten Langdreher "Nobody Cares", der dieser Tage in kompletter Eigenregie auf die Welt losgelassen wird, demonstrieren, wie dieser höchst eigenartige Mix funktionieren könnte.
Und was soll ich sagen, ich fühle mich vom eröffnenden 'As Above' bis zum passend betitelten Abschluss mit 'So Below' hervorragend unterhalten. Die Songs sind kurzweilig, kommen flott auf den Punkt und trumpfen allesamt mit tollen Gesangslinien und Hooklines auf, die dem Genre angemessen schnell ihren Weg ins Ohr und Gedächtnis finden. Gerade bei selbigen kommt auch wirklich die Parallele zu TOM PETTY zur Geltung, denn dieses gewisse Americana-Flair und Rock-Flair bringen Gesang und Gitarren in den THE BLOODY HELL-Sound ein, der ingesamt wirklich ein Grenzgänger zwischen Rock und Punk geworden ist. Entspannte Balladen im Stile von 'Learning To Fly' sollte man aber natürlich nicht erwarten, denn das Gaspedal treten die Kanadier immer komplett durch und liefern mit 'Barbra' und 'Dead To Me' auch zwei Songs ab, die britische Ur-Punk-Luft atmen und ansprechend oldschoolig aus den Boxen donnern.
Einen echten Ausreißer gibt es auf "Nobody Cares" aber auch, denn 'G' reißt in der Mitte nicht nur die 6-Minuten-Marke und kommt daher in Relation als wahres Epos daher, sondern sprengt auch sonst sämtliche vorher abgesteckten musikalischen Grenzen. So verzichtet man hier kurzerhand auf den Gesang, rockt und groovt im gemäßigten Tempo daher und liefert ein solides Fundament, auf dem sich Gitarre und Saxophon (ja richtig gelesen!) das eine oder andere Solo-Duell liefern können. Klingt komisch, passt aber irgendwie ganz gut in den sowieso schon recht ungewohnten Sound der blutigen Hölle.
Meine Rezension möchte ich dann insgesamt auch so halten, wie "Nobody Cares" ist: Kurz, knackig und auf den Punkt. Wenn ihr Punk mögt, aber auch ein Flair für amerikanische und britische Rockmusik der Siebziger und Achtziger habt und dazu noch einen Horror-Punk-Happen nicht auschlagen würdet, solltet ihr mit THE BLOODY HELL sehr viel Spaß haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs