BLOODY MOON - Lost & Damned
Mehr über Bloody Moon
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 31.10.2025
- Deadly Rendezvous
- Rage Metal
- My Payoff
- Blood Red Tears
- I'll Torn 'Em Apart
- Lucky Bastard
- End Of The Road
- Murder Hotel Chicago
- Madman's Boogie Woogie
- Lost & Damned
Schwacher COB-Abklatsch mit mittelprächtigem Sound.
BLOODY MOON heißt eine noch relativ junge Band aus Finnland, die sich - wie könnte es bei diesem Heimatland anders sein - dem Melodic Death Metal verschrieben hat. Das hier nun vorliegende "Lost & Damned" ist dabei bereits das zweite Studioalbum des Trios, das aus Veeti Sukari (Gesang, Gitarre), Nisse Nurminen (Bass) und Toivo Aitakari (Schlagzeug) besteht und Freunde und Freundinnen des melodischen Todesstahls mit eingängigen Refrains und rasanten Riffs überzeugen möchte.
Eingelöst wird das Versprechen auch postwendend mit dem Opener 'Deadly Rendezvous', der loslegt wie die Feuerwehr, primär auf rasante Riffs setzt und musikalisch wie eine Mischung aus CHILDREN OF BODOM und ENSIFERUM daherkommt. Veeti klingt mit seinen Shouts dabei teilweise dem viel zu früh verstorbenen Alexi Laiho zum Verwechseln ähnlich und auch die Gitarrenfraktion hat wohl das eine oder andere Mal "Hatebreeder" im heimischen Player rotieren lassen. Im Refrain kommt mit dem Gruppengesang und einer leicht schunkeligen Tavernen-Note der ENSIFERUM-Bezug mit ins Spiel, auch wenn die Hookline für mich nicht gänzlich über die Hit-Ziellinie kommt. Ebenso macht der Eröffnungstrack schnell klar, dass "Lost & Damned" für Klangliebhaber durchaus anstrengend werden könnte, denn während Gesang und Gitarren noch in Ordnung gehen, klingen Schlagzeug und Bass seltsam verhallt, blechern und insgesamt ziemlich drucklos. Vor zehn bis fünfzehn Jahren wäre das mit Sicherheit noch als gutklassiges Demo durchgegangen, aber heutzutage erlauben es eigentlich die leicht zugänglichen Recording-Techniken, deutlich besseren Sound abzuliefern.
An das Klangerlebnis kann man sich aber natürlich gewöhnen, sodass wir uns nun auch mehr auf die Songs konzentrieren wollen, die am Ende im Kern darüber entscheiden, ob das Album nun hui oder pfui ist. Nach der Hälfte der Spielzeit bin ich ob dieser Frage aber noch nicht so richtig entschieden, denn wirkliche Hits habe ich bis zur Halbzeit vergeblich gesucht. Ja, in den besten Momenten lassen die Finnen tatsächlich den COB-Geist hochleben, beschränken sich in ihrer Huldigung der eigenen Helden aber zumeist eher auf die Plattitüden und gleichen ausgelatschten Riffs, vor denen auch Laiho und Co. im Spätherbst der eigenen Karriere nicht sicher waren. Es dauert dann auch schlussendlich bis zu 'End Of The Road', bis mich ein Track mal so richtig begeistern kann. Leider ist Veetis Gesangsvortrag ausgerechnet hier etwas holprig, dennoch wäre der Track als gute COB-B-Seite durchgegangen. Gleiches gilt auch für den wuchtigen Titeltrack, der die Platte mit einem Hoch beendet und damit die Scharte ausbügelt, die zuvor das absolut kitschig-klamaukige 'Madman's Boogie Woogie' in den Hörgenuss geschlagen hat.
So richtig rund ist "Lost & Damned" dann am Ende auch nicht, denn trotz massig Motivation und hörbarem Potential bleibt BLOODY MOON auf dem Zweitwerk in der Sparte des schwachen CHILDREN OF BODOM-Klons stecken, der sich leider an den schwächeren Momenten des Vorbilds orientiert und selbst diese nicht gänzlich erreicht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


