BLOODY VALKYRIA - Kingdom In Fire
Mehr über Bloody Valkyria
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 06.09.2024
- Flames Upn A Bridge (Kingdom In Fire Pt. 1)
- Tears Of Niniel
- Thousand Caves In Blood (Kingdom In Fire Pt. 2)
- Melian's Lament
- Burning Citadel (Kingdom In Fire Pt. 3)
- Timeless Echo
Ein bombastischer Ersteindruck kann die Euphoriebremse nicht stoppen.
Es sollten besondere Momente werden, die in der direkten Auseinandersetzung mit dem neuen Album von BLOODY VALKYRIA Erinnerungen schaffen könnten. Nachdem ich vor geraumer Zeit den ersten Track des Debüts dieses finnischen Projekts zu Ohren bekam, war ich mir eigentlich ziemlich sicher, ein ungeschliffenes Rohjuwel aus dem finnischen Underground kennengelernt zu haben, in dem nahezu alle relevanten heroischen Fragmente des melodischen Black Metals aufeinandertreffen sollten. Majestätische Fanfaren, wunderbare zurückhaltende Interludien, zahlreiche einprägsame Harmonien, eine gehörige Variation bei den Vocals und dazu diese gewisse Prise Bombast, die jedoch nicht symphonisch aufgeladen wird, sondern eher ganz natürlich entsteht, wenn etwas schlichtweg Großartiges entsteht. Ja all das konnte ich erleben, als ich zum ersten Mal in "Kindom In Fire" respektive 'Flames Upon A Bridge' hineinschnupperte.
Im Nachhinein muss ich jedoch leider gestehen, dass ich den Sekt hier zu früh kalt gelegt habe, und das nicht weil der überlange Opener mit all seinen herrlichen Kapiteln ein frühzeitiger Blender gewesen ist, sondern weil BLOODY VALKYRIA recht schnell ein Schema entwickelt, das Richtung Ziellinie erste klare Abnutzungserscheinungen mitbringt. Im Grunde besteht die Platte lediglich aus drei epischen Longtracks, die durch kurze Interludien getrennt werden, ansonsten aber doch einen immergleichen Pfad entlangschreiten, der sowohl bei der Erstellung der Melodiebögen als auch bei der Wahl des Tempos und der eigentlichen Arrangements keine auditiven Aha-Effekte mehr erzielen kann. Zwar sind auch die übrigen Tracks des Konzeptwerkes an sich sehr gut gemeistert und bringen zwischen bewegenden Melodien und gelegentlichen Chören auch eine Menge atmosphärisch geprägten Black Metal. Aber dieses erhebende Gefühl, das man noch mit den ersten Höreindrücken verknüpft hatte, bleibt nicht über die gesamte Strecke erhalten und weicht zunehmend stärker einer Art emotionaler Zurückhaltung, die einerseits die Zufriedenheit nicht beeinträchtigt, aber eben auch Begriffe wie 'herausragend' nicht mehr in den Wortschatz zurückführt.
Wer BATHORY und DISSECTION liebt, dazu auch gerne mal ein paar Scheiben aus dem Keyboard-schwangeren Teil des Last Episode-Katalogs auflegt, wird an "Kingdom In Fire" sicherlich eine Menge Freude haben. Auch diejenigen, die vor den ebenfalls von Tolkien geprägten Musikern von SUMMONING den Hut ziehen, dürften BLOODY VALKYRIA lieben. Aber dieses ganz besondere Etwas, das sich hier angedeutet hatte, kann das Soloprojekt von Jere Kervinen leider nicht vollständig auffahren - was nicht bedeuten soll, dass sich diese Platte nicht lohnen würde...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes