BLOODYWOOD - Nu Delhi
Mehr über Bloodywood
- Genre:
- Modern Metal / Nu Metal / Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Concord
- Release:
- 21.03.2025
- Hallal Bol
- Hutt
- Dhadak
- Bekhauf
- Kismat
- Daggebaaz
- Tadka
- Nu Delhi
Indiens heißester Metal-Export schlägt wieder zu.
Diese Band gehörte in den letzten Jahren wohl zu den größeren Hypes in der Metal-Szene. Alles begann mit ein paar Cover-Videos, einem Wacken-Auftritt 2019, natürlich mit dem ersten echten eigenen Album "Rakshak" 2022 und der Verknüpfung von modernem Metal-Sound mit indischen Folk-Klängen. Die Rede ist natürlich von den Indern von BLOODYWOOD, die mit "Nu Delhi" nun ihren zweiten Longplayer veröffentlichen.
Mit 'Halla Bol' startet die Platte sehr kraftvoll mit modernem Metal, Rap-Parts und ein paar indischen Anklängen. Genau so stellt man sich BLOODYWOOD vor. Das folgende 'Hutt' ist dann ein echter Nu-Metal Song, der recht simpel daherkommt und eigentlich deswegen schon beim ersten Hören etwas anödet. Allerdings scheint der Track ein Ziel zu haben: die Live-Darbietung. Mit seinem krachenden Refrain kann man sich wunderbar eine springende Meute vorstellen, die laut "Hutt" schreit. Das könnte funktionieren.
Nachdem unauffälligen 'Dhadak' kann über das anschließende 'Bekhauf' gestritten werden. Das Reizwort, dass die Szene in zwei Lager teilt, ist klar: BABYMETAL. Denn aktuell scheinen Features mit BABYMETAL zum guten Ton für jüngere und moderne Bands zu gehören. Trotzdem, oder gerade deswegen, bringt das Lied mit den weiblichen Stimmen und seinem Elektro-Sound ordentlich Abwechslung in das Album. Diesen Schwung nimmt BLOODYWOOD mit und schließt qualitativ hochwertig mit 'Kismat' an. Es ist ein kraftvolles Lied, dass die Rap-Parts geschickt mit einem äußerst melodiösen Refrain abwechselt, dazu gibt es in der Bridge einen krachenden Breakdown. Es kommen Erinnerung an 'Aaj' vom Debüt auf. Nur leider bietet 'Kismat' im Vergleich keine tolle Flöte, sondern viel Synthie-Sound.
Das ist auch etwas, was sich durch das gesamte Album "Nu Delhi" zieht. Es wird sehr viel Synthesizer eingesetzt. Nach dem ersten Hören hat es dazu geführt, dass ich erstmal den Vorgänger "Rakshak" aufgelegt habe, um einen Vergleich zu erhalten. Tatsächlich ist auf dem Debüt noch weniger davon zu hören als jetzt. Im Verlauf der Zeit fällt dies auf "Nu Delhi" jedoch auch nicht mehr so ins Gewicht, beziehungsweise stellt sich ein Gewohnheitseffekt ein. Hinzu kommt, dass die letzten drei Songs alle eher Synthie-frei sind. Sie orientieren sich stark an den Kompositionen von "Rakshak" und sind genau das, was man erwartet, wenn man ein Album der Inder hört. Vor allem der Titeltrack kann dabei herausstechen.
Insgesamt ist festzustellen, dass der AHA-Effekt bei Bloodywood ein bisschen weg ist, denn die Verbindung von Metal und indischen Klängen kennt man mittlerweile schon. Das muss sicherlich bei einem Gesamturteil im Vergleich zum Vorgänger berücksichtigt, beziehungsweise bedacht werden. Doch weitaus schwerwiegender ist, dass der Start in "Nu Delhi" einfach nicht gut gelungen ist. Die ersten Lieder sind Standardkost, die zwar nett daherkommt, aber nicht richtig zünden mag. Gut, dass BLOODYWOOD danach die Kurve bekommt. Ab Track Nummer vier schraubt die Gruppe das Niveau wieder hoch und "Nu Delhi" agiert auf dem Niveau des Vorgängers.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Dominik Feldmann