BLUE DAWN - Edge Of Chaos
Mehr über Blue Dawn
- Genre:
- Psychedelic Rock / 70's Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Black Widow Records
- Release:
- 29.07.2017
- The Presence
- Sex (Under A Shell)
- The Perfect Me
- Serpent's Tongue
- Dancing On The Edge Of Chaos
- Wandering Mist
- Black Trees
- Burst Of Life
- Sorrows Of The Moon
- Baal's Demise
- Unwanted Love
Space Occult Stoner Psychedelic Doom Rock?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von "Edge Of Chaos" halten soll. Suggeriert das Artwork noch in irgendeiner Art und Weise Industrial-Züge, könnte das beginnende 'The Presence' auch aus der Feder DEVIN TOWNSENDs stammen. Doch was sich mir ab 'Sex (Under A Shell) bietet, lässt mich noch viel ratloser zurück. Ist das Psychedelic Doom? Oder kann man das schon zum Stoner Rock zählen? Oder entführt uns BLUE DAWN mit diesem Werk gar in ferne Space-Rock-Orgien? Oder befinde ich mich etwa gerade in einem wahrgewordenen, ziemlich intensiven Fiebertraum, aus dem ich nicht erwachen kann? Ich weiß es nicht. Fest steht jedoch, dass mich "Edge Of Chaos" ziemlich verstört zurücklässt.
Ordnen wir uns erst einmal: BLUE DAWN kommt aus Genua und präsentiert uns vorliegend bereits das dritte Studioalbum. Den Gesang teilt sich Frontdame Monica Santo mit Saitenzupfer Enrico Lanciaprima, und allem Anschein nach begann das Szenario mit dem Ziel, eine total abstruse Mischung aus ganz alten BLACK SABBATH-Klängen, ein wenig DEATH SS, sehr viel THE DEVIL'S BLOOD-Flair und einigen COVEN-, YEAR OF THE GOAT- und BLOOD CEREMONY-Elementen zu schnüren. Wie die "Edge Of Chaos"-Vorgänger klangen, weiß ich nicht, doch BLUE DAWN schien den Titel der neuen Scheibe wortwörtlich zu nehmen.
Hypnotisiert ertappe ich mich selbst dabei, wie ich zu den einlullenden Phasen von 'The Perfect Me', 'Dancing On The Edge Of Chaos' oder auch 'Burst of Life' vollkommen apathisch vor mich hinstarre und einfach an gar nichts denke. Aufgeweckt werde ich dann von scheppernden, vollkommen abgespacten Momenten ('Serpent's Tongue'), die sich abwechslungsreich mit ruhigen Augenblicken abwechseln. Ach, und sehr viel Occult-Flair gibt es beispielsweise mit 'Wandering Mist' sowie 'Baal's Demise'. Abgerundet wird die Fragezeichen-Parade meines Inneren durch die sehr gut interpretierte CELTIC FROST-Coverversion von 'Sorrows Of The Moon'.
Nach knapp 56 Minuten wacht man schließlich auf und ist eigentlich genauso schlau wie vorher. Aber irgendetwas hat meine innere Mitte verschoben, irgendetwas ist mit meinem Geist und meiner Wahrnehmung passiert. Zumindest dauert es den einen oder anderen Augenblick, bis ich wieder Herr meiner eigenen Sinne bin. Wer also einmal in komplett ferne Galaxien oder eine doch bemerkenswerte Zeitreise knapp vier Dekaden zurück unternehmen möchte, sollte sich an BLUE DAWN wenden. Doch Vorsicht, zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker. Obwohl, selbst die können euch dann nicht mehr ins Hier und Jetzt zurück befördern.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp