BLUT AUS NORD - 777- The Desanctification
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- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season of Mist (Soulfood)
- Release:
- 18.11.2011
- Epitome VII
- Epitome VIII
- Epitome IX
- Epitome X
- Epitome XI
- Epitome XII
- Epitome XIII
Ambient oder Metal? - In jedem Fall: Schwarz!
Die Floskel "man liebt oder man hasst sie" wird gerne und häufig verwendet. Mal zu Recht und manchmal nur, um nicht eines der beiden Lager komplett gegen sich aufzubringen. Aber im Falle der Franzmänner BLUT AUS NORD trifft dieser Ausspruch genau ins Schwarze. Die Black-Metal-Avantgardisten provozieren - und das mit Ansage. In schöner Regelmäßigkeit liefern sie Alben ab, die von der eigenen Fanbase abgefeiert werden und beim Rest der Szene höchstens Kopfschütteln auslösen.
Die neue Scheibe "777 - The Desanctification" wird da keine Ausnahme darstellen, denn man setzt neben bleischweren Black-Doom-Riffs vor allem auf elektronischen Dark Ambient. Markenzeichen sind dabei vor allem konsequente Wiederholungen. Das kann bei Songlängen jenseits der sieben Minuten den ein oder anderen Hörer langweilen, aber auf
solche Klänge muss man sich eben einlassen können. Die Effekte sind schrill und morbide, während der keuchende Gesang beim zweiten Track 'Epitome VIII' eher Beiwerk ist.
Nach einem kurzen minimalistischen Zwischenspiel geht es mit 'Epitome X' genauso weiter. Ziemlich vertrackt und mit Anleihen aus dem Funeral Doom geht man hier zu Werke, während sich die Riffs tonnenschwer und zäh wie Lava aus den Boxen ergießen. Das ist zwar eigenwillig, aber erfüllt seinen Zweck; die Atmosphäre wird zunehmender apokalyptischer. Ähnlich verfährt auch der folgende Track, der (für Album-Verhältnisse) etwas schmissiger daherkommt.
Den Höhepunkt erreicht man mit dem letzten Song 'Epitome XIII', der an Beklemmung und Obskurität kaum zu überbieten ist. Langsam aber sicher nähert man sich auch gesanglich dem (Drone)-Doom an und bewegt sich in Sphären, die nur noch am Rande etwas mit Schwarzmetall zu tun haben. Stellenweise wildern die blutigen Nordmänner vielmehr im Martial Industrial und erhalten die tiefschwarze Atmosphäre durchgängig aufrecht.
Insgesamt braucht dieses Album zwar etwas bis es zündet, aber entpuppt sich dann doch als avantgardistische Perle. Vor allem Freunde von NOX ARCANA oder auch DIAGNOSE: LEBENSFAHR werden hier ihren Spaß haben (BLUT AUS NORD Fans sowieso). Allerdings sollten traditionelle Metaller in Deckung gehen und Ohropax bereithalten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner