BOA, PHILLIP & THE VOODOOCLUB - Decadence & Isolation
Mehr über Boa, Phillip & The Voodooclub
- Genre:
- Independent Rock
- Label:
- Motor Music / Warner
- Release:
- 29.08.2005
- Have You Ever Been Afraid
- Decadence And Isolation
- Making Noise Since 85
- Burn All The Flags
- The People I Saw Were No Angels
- The Songs Of Life 1,2,3,4
- 2 White Moths And A Black Cat
- 21 Years Of Insomnia
- And When The Magic Fades
- God's Train
- Intrigue And Romance
PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB, der laut Infozettel "zurück ist, obwohl er nie weg war", beschert uns mit "Decadence & Isolation" ein neues Werk, das erneut Pia Lund als Gesangs-Partnerin von BOA aufweist. Der seit 1984 aktive Musiker, der auf die stattliche Zahl von vierzehn (!) Alben zurückblicken kann, vermengt Rock, Pop, Wave, Punk und den oft einzigartigen, aber undefinierbaren BOA-Sound zu einem elf Stücke umfassenden Stilmix, der mal an R.E.M., mal an THE CURE und mal an DAVID BOWIE oder auch an NEW MODEL ARMY erinnert. Tracks wie 'Burn All The Flags' oder 'The People I Saw Were No Angels' leben allerdings eher von der Stimme Lunds und den gefälligen Rhythmen, denn der oft monotone "Sprechgesang" BOAs ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Das vorletzte Stück 'God's Train' ist trotz relativer Sperrigkeit ebenfalls zu den Höhepunkten von "Decadence & Isolation" zu zählen. Es gibt jedoch auch relative Ausfälle wie das monotone 'The Songs Of Life 1,2,3,4' zu verzeichnen. Aber insgesamt könnte das neue BOA-Werk durchaus zu einer ernst zu nehmenden Alternative für vergleichsweise aufgeschlossene Rocker und Musikfreunde werden, die mal etwas anderes hören möchten und nicht immer nur schneidende Gitarren und bluttriefende Texte brauchen. Ach ja, dem Hinweis des Infozettels, dass man zu 'And When The Magic Fades' sogar Disko tanzen kann, möchte ich explizit nichts hinzufügen ...
Ich war noch nie ein großer BOA-Fan, und durch "Decadence & Isolation" wird sich dieser Umstand nicht groß ändern, auch wenn einige wirklich gute Songs vertreten sind und ich ehrlich gesagt ein wenig (positiv) überrascht bin. Wer auf leicht punkbeeinflussten Siebzigerjahre-Gitarrenrock mit massig Indie-Elementen steht, der sollte sich die neue PHILIP BOA & THE VOODOOCLUB mal merken bzw. zum Händler des Vertrauens pilgern und zumindest mal reinhören.
Allerdings muss ich wieder einmal die Frage stellen, ob man als Rezensent potenziell kriminell ist, und ob man es sonst irgendwie verdient hat, dauernd während der Songs eine freundliche Stimme zu hören, die einem mitteilt, dass man gerade eine Promo-CD im Player hat. Solcherart ist man besonders gewillt, sich entsprechend viele Durchläufe zu gönnen, um eine CD ansatzweise fair zu beurteilen ... Liebe Plattenfirma, denk mal drüber nach! Es gibt andere Mittel und Wege, um den (sicherlich sehr ärgerlichen und eindämmenswerten) Missbrauch im Keim zu ersticken ...
Anspieltipps: Decadence & Isolation, Burn All The Flags, The People I Saw Were No Angels, God's Train
- Redakteur:
- Martin Stark