BOBAFLEX - Primitive Epic
Mehr über Bobaflex
- Genre:
- Crossover
- Label:
- S.A.D. Music / Eclipse
- Release:
- 12.09.2005
- Bobaflex Warriors
- Midnight Nation
- What Was It Like?
- Medicine
- Tears Drip
- The Predicament
- Space Case
- Turn The Heat Up
- Rise Again
- Doom Walker
Rap Metal - kaum hat man das gelesen, wird den meisten Lesern schon schlecht. Ja, genau diese Stilrichtung, die damals den 'echten' Metal zerstört haben soll, manchmal auch Crossover genannt wurde, um dem Begriff 'Metal' auszuweichen. Irgendwann zur Jahrtausendwende fand man dann den superoriginellen Begriff Nu Metal. Aber egal, wie man das Kind nun nennt, es wird immer Leute mit Vorbehalten bleiben, ganz egal welcher Coleur auch immer.
Genau diese Menschen sind es dann auch, die sich solche Bands wie BOBAFLEX entgehen lassen, dabei im Falle des aktuellen Outputs "Primitive Epic" aber auch ein wirklich gutes modernes Metal-Album verpassen, welches in allen Stilrichtungen dieser Musik herumwildert.
Rap ist da natürlich ebenfalls inbegriffen, anfangs sogar fast schon zu dominant. Damit hätte ich die Kritik an BOBAFLEX auch schon abgeschlossen.
Kommen wir also zum interessanten, positiv aufgefallenen Teil: BOBAFLEX sind vielseitig, das steht außer Frage. Melodien, derbe Grooves, unkonventionelle Songstrukturen, Einflüsse aus Hip Hop, Rock und Metal und noch einmal Melodien. Das ist im Groben die Welt von BOBAFLEX, aber das reicht ja auch schon. Nicht zu vergessen sind hierzu noch die deutlichen Einflüsse von SYSTEM OF A DOWN, besonders was die Arrangements und die ab und an zu findenden, mehrstimmigen Gesänge anbelangt, nur dass diese Komponente bei BOBAFLEX noch nicht ganz so ausgeprägt ist, trotzdem aber sehr gut kommt. Weitaus besser gefällt mir aber, wie das Quintett aus West Virgina mit den Melodien umgeht. Auch wenn sie keinen überaus dominanten Teil einnehmen, so gelingt es ihnen doch, sich nach kürzester Zeit festzusetzen. Das gilt besonders für Songs wie 'The Predicament' und das abschließende 'Doom Walker', aber auch für eher groovigere Sachen wie 'Midnight Nation' und 'Bobaflex Warriors'. Und selbst bei etwas abgefahreneren Kompositionen wie 'Tears Drip' sind es letztendlich wieder diese versteckten Melodien, die das Besondere an diesem Song ausmachen.
Alles in allem ist "Primitive Epic" daher auch ein sehr gelungenes Album und von seiner Machart her speziell für Anhänger von SYSTEM OF A DOWN empfehlenswert. Man sollte sich halt nur nicht gleich vom zu Beginn hohen Rap-Anteil aus der Ruhe bringen lassen, der stört einem nämlich spätestens beim zweiten Durchlauf kaum noch. Einziger Wermutstropfen ist die viel zu kurze Spielzeit von nicht einmal 27 Minuten ... Value for money wird anders definiert!
Anspieltipps: Bobaflex Warriors, The Predicament, Doom Walker
- Redakteur:
- Björn Backes