BOILER - Alles und Nichts
Mehr über Boiler
- Genre:
- NDH
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Moving.Magnet.Records (Radar Music)
- Release:
- 27.11.2009
- Alles und nichts
- Bürotrieb
- Auf der Suche
- Luftliebe
- Du bringst mich um
- Feind der Liebe
- Zombietown
- Ich komm
- Das Tier
- Willst du
- Allein
Auf die Fresse mit plakativem Gebrüll!
BOILER stehen als Band sinnbildlich dafür, warum es die NDH-Szene nie so recht geschafft hat, sich als fester Bestandteil der härteren musikalischen Gangart zu etablieren. Die Band verfügt, wie das Gros ihrer Kollegen, zwar durchaus über Qualitäten an den Instrumenten, taugt als Songwriter-Einheit aber ebenso wenig wie als motiviertes, lyrisches Sprachrohr, weil die Inhalte, die das Quartett anspricht, in allen Facetten zu plakativ geraten sind.
Ob dies jedoch beim mäßigen Output, den die Instrumental-Fraktion in Teilen des neuen Albums "Alles und nichts" zusammengebaut hat, überhaupt noch eine Rolle spielt, steht auf einem anderen Blatt. Klar, das ziemlich stumpfe Gebrüll übernimmt bisweilen einen sehr dominanten Part, könnte aber in Sachen Sinnfrage schnell wieder kaschiert werden, würde man an entsprechender Stelle die Energie auch effizient nutzen. Dies geschieht allerdings nur in ganz wenigen Passagen, dann aber auch nicht überzeugend genug, als dass man bei Nummern wie 'Zombietown' oder 'Ich komm' schon von echten Songperlen reden könnte. Doch immerhin verbirgt sich hier eine Spur von Rock & Roll im Gitarrensound.
An anderer Stelle ist der neue BOILER-Release schlicht und einfach sehr, sehr plump. Trockene Riffkunst wie in 'Alles und nichts' oder 'Auf der Suche' fällt ebenso durchs Qualitätsraster wie die abgehackte Schmalspurkost, die Songs wie 'Du bringst mich um' und 'Willst du' anbietet. Das einzige, was hier ein bisschen begeistern kann, ist der derbe Ansatz, den BOILER in diesen Nummern verfolgen. Die Band nimmt kein Blatt vor den Mund, verwendet einen sehr dreckigen Sound und lässt es ab und an richtig krachen.
Dumm nur, dass das Songmaterial nicht dementsprechend ist und am Ende kaum etwas haften bleibt - außer der fragwürdige Beigeschmack, dass die Message der Songs höher eingestuft wird als die jeweiligen Lieder an sich. Sich den Arsch versohlen zu lassen und sich dabei mit dem lyrischen Content und dem wenig beweglichen instrumentalen Fundament hermzuplagen, ist nämlich nicht gerade das, was man erfüllend nennen könnte. Und seine Zeit mit diesem mäßigen Durchschnittswerk zu verbringen auch nicht...
Anspieltipps: Ich komm, Zombietown
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes