BOKASSA - All Out Of Dreams
Mehr über Bokassa
- Genre:
- Stoner-Punk-Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 16.02.2024
- The Ending Starts Today
- Garden Of Heathen
- Straight Edgelord
- All Out Of Dreams
- Bradford Death Squadron
- Let's Storm The Capitol
- Everyone Fails In The End
- Gung Ho
- No More Good Days
- Crush (all heretics)
Rotzig, kurzweilig, energetisch, genreübergreifend.
Drei Jahre nach "Molotov Rocktail" melden sich die Norweger BOKASSA mit ihrem vierten Album "All Out Of Dreams" und der mittlerweile auch vierten Plattenfirma zurück. Musikalisch hat sich beim Power-Trio dagegen nicht viel geändert. Weiterhin kredenzen sie uns eine kraftvolle Fusion aus Stoner Rock, Heavy Metal, Punk und Hardcore, der in der Schnittmenge irgendwie an Bands wie GLUECIFER oder MONSTER MAGNET erinnert. Sehr energetisch, sehr roh.
Die Männer um Sänger und Gitarrist Jorn Karstaad machen in den gut zweiunddreißig Minuten keine Gefangenen und scheren sich nicht um etwaige Genregrenzen. Die Musik besitzt durchgehend ein hohes Energielevel, was den musikalischen Freigeist tatsächlich zusammenhält. Das Eröffnungsdoppel 'The Ending Starts Today' und 'Garden Of Heathen', bei dem zusätzlich Lou Koller von SICK OF IT ALL ins Mikro schreit, fegen mit ihren coolen Riffs, den großartig groovenden Mittelteilen und der druckvollen, aber stets lebendigen Produktion direkt ins Beinkleid. Ganz starker Einstieg. Im Anschluss wird die punkige Note dominanter und Songs wie 'Straight Edgelord', 'Let's Storm The Capitol', das flotte 'No More Good Days' und das kommerzielle mit vielen Elektrospielereien versehene Titelstück versprühen dezente (alte) HOSEN- und grundsätzliche College-Punk-Vibes. Andererseits wird es auch gerne mal rotziger und die Metal-Schlagseite wird angehoben ('Gung Ho', 'Crush'). Trotz der vielen unterschiedlichen Genreeinflüsse schiebt, drückt und groovt der gesamte Vortrag, was dem grundsätzlichen Hörgenuss sehr förderlich ist. Jorn macht mit seiner Reibeisenstimme ebenfalls eine gute Figur, erinnert in den rotzigen Momenten gar ein wenig an Lemmy. Das ist jetzt nicht unbedingt spektakulär, aber passt zur Musik und vermittelt diese leicht anarchische Grundhaltung sehr gut.
Mir persönlich fällt es schwer, der Band komplett in die Punk- oder Hardcore-Welt zu folgen. Da reagieren meine Geschmacksnerven nicht wirklich, aber wenn der Stahl geschmiedet und der Groove ausgepackt wird, bin ich sofort wieder bereit, breitbeinig Luftgitarre zu spielen. Somit ist "All Out Of Dreams" der Lars-Ulrich-Lieblinge BOKASSA zwar ab und an etwas eigenwillig, dafür aber kurzweilig und durchaus mit dicker Hose vorgetragen. Es kann nicht schaden, wenn etwaige Scheuklappen im Vorfeld abgelegt werden.
Anspieltipps: The Ending Starts Today, Garden Of Heathen, No More Good Days
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach