BONAMASSA, JOE - Breakthrough
Mehr über Bonamassa, Joe
- Genre:
- Blues / Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Mascot
- Release:
- 18.07.2025
- Breakthrough
- Trigger Finger
- I'll Take The Blame
- Drive By The Exit Sign
- Broken Record
- Shake This Ground
- Still Walking With Me
- Life After Dark
- You Don't Own Me
- Pain's On Me
Gewohnte Klasse vom Blues-Maestro.
Also einen Durchbruch braucht der gute JOE BONAMASSA wohl nicht mehr, immerhin thront der Amerikaner schon seit Jahren ziemlich komfortabel an der Spitze der heutigen Blues-Szene und veröffentlicht ein starkes Album nach dem anderen. Trotzdem heißt der neuste Langspieler des Gitarrenvirtuosen "Breakthrough", wobei sich der Titel auch weniger auf einen Karrieredurchbruch bezieht, sondern sich mit dem Loslassen, Vorwärtsgehen und dem Wiederfinden des eigenen Feuers befasst. Vertont wird die Thematik in zehn frischen Eigenkompositionen, die erneut gemeinsam mit Produzent Kevin Shirley in verschiedenen Sessions in Griechenland, Ägypten, Nashville und Los Angeles auf Tonband verewigt wurden.
Los geht es dann beim Titeltrack auch direkt mit einer Bluesnummer, wie sie typischer für Mister Bonamassa nicht sein könnte. Der charismatische Gesang des Amerikaners trägt die Nummer, während Bass und Schlagzeug einen sauberen Backbeat aufs Parkett legen, auf dessen Fundament sich Joe mit seinen herrlichen Licks und Soli austoben kann. Ein paar mehrstimmige Gesänge im Refrain runden die Sache ab und machen den Opener sofort zu einem coolen Blues-Rocker, der direkt ins Ohr geht. 'Still Walking With Me' schlägt später in der Trackliste in eine ähnliche Kerbe, ist allerdings mit einem etwas flotteren Beat unterlegt und bietet dem Mastermind sogar noch etwas mehr Platz, seine Fingerfertigkeiten in ausladenden Soli zur Schau zu stellen, wobei es auch das Hauptriff der Nummer durchaus in sich hat. An den sechs Saiten macht dem Mann in diesem Sektor heuer schlicht und ergreifend keiner etwas vor.
Doch keine Sorge, Mr. Bonamassa arbeitet sich auch auf "Breakthrough" nicht einfach an Blues-Standards ab, sondern schaut auch wieder über den musikalischen Tellerrand. 'Shake This Ground' etwa hat durchaus hörbare Country-Vibes mit seinen akustischen Gitarren und einem ausladenden Refrain, der von einer herrlichen Hookline gekrönt wird. Dagegen geht 'Trigger Finger' in eine deutlich härter rockende Richtung, was sich vor allem in einem wummernden Bass und einer dezent fuzzigen Gitarre niederschlägt, die beide gemeinsam eine flotte und luftige Nummer antreiben, die nur im Refrain noch etwas Luft nach oben hat und sich daher nicht komplett in den Kreis der Hits des Silberlings einsortiert. In dieser Kategorie landet schon eher 'Drive By The Exit Sign', das mit coolen Slide-Gitarren aufwartet und mit ungewohnten Gesangsharmonien im Refrain ganz viele Pluspunkte sammelt. Mit dem Aufbau der Gesangslinie bricht man hier nämlich recht bewusst mit den Blues-Standards, die sich als Kontrast dazu in den munter groovenden Strophen in den Vordergrund spielen. Diese Kombination macht den Track zu meinem persönlichen Liebling auf "Breakthrough", den ich auch gerne losgelöst von der Platte auflege, einfach weil die Nummer eine so herrliche Sommerstimmung versprüht und sich praktisch als Soundtrack für die nächste Autofahrt aufdrängt.
Ein schlechtes Album kann JOE BONAMASSA also auch anno 2025 nicht schreiben und aufnehmen. Klar, in der zehn Tracks umfassenden Trackliste gibt es auch Songs, die nur im oberen Mittelfeld mitschwimmen, aber die Hit-Ausbeute ist auf "Breakthrough" trotzdem groß genug, um jedem Fan zu einem Kauf zu raten. Auch wenn ihr nicht unbedingt Blues-Aficionados seid, solltet ihr vielleicht einmal ein Ohr riskieren, denn mit seinen teils rockigen, teils poppigen und vom Country beeinflussten Kompositionen bietet sich der Amerikaner auch weiterhin als bester Einstiegspunkt in die Welt der bluesigen Töne an.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs