BONAMASSA, JOE - Redemption
Mehr über Bonamassa, Joe
- Genre:
- Blues / Blues Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Provogue / Mascot Label Group
- Release:
- 21.09.2018
- Evil Mama
- King Bee Shakedown
- Molly O'
- Deep In The Blues Again
- Self-Inflicted Wounds
- Pick Up The Pieces
- The Ghost Of Macon Jones
- Just 'Cos You Can Don't Mean You Should
- Redemption
- I've Got Some Mind Over What Matters
- Stronger Now In Broken Places
- Love Is A Gamble
Warum er DER Blues-Gitarrist unserer Generation ist? Hört einfach zu!
Auch wenn es längst bekannt ist, kann nicht oft genug auf den unglaublichen Arbeitseifer des Gitarrenvirtuosen hingewiesen werden. So kredenzt der gute Mann dieser Tage mit "Redemption" nicht einfach nur ein weiteres Album (die Diskographie weist inzwischen stattliche 13 Studioalben auf!), sondern auch das dritte Studioalbum in Serie auf dem ausschließlich brandneues Material aus seiner Feder zu hören ist.
Während die beiden in diesem Jahr (!) bereits veröffentlichten Scheiben "Black Coffee" und "British Blues Explosion Live" von seiner überaus gelungenen Kooperation mit Beth HART bzw. seiner eleganten Herangehensweise, sich an diversen Genre-Heroen zu versuchen lebte, gibt es auf dem aktuellen Dreher wieder BONAMASSA pur zu hören.
Auf verhältnismäßig heftige Manier sogar, denn auf "Redemption" lebt Joe seine Rock-Ader aus und zelebriert den Blues zumeist auf griffig-deftige Art. Während der Einstieg 'Evil Mama' (spannend, dass dazu im Kopfkino Glenn Hughes herbeigeeilt kommt....) und 'Molly O‘' (das 'Kashmir'-ähnliche Riff lässt einem aus dem Stand heraus durchdrehen!) ein klein wenig an LED ZEPPELIN denken lassen, evoziert das Boogie-geprägte 'King Bee Shakedown' Gedanken an ZZ TOP. Die lässigen Bläsereinsätze lassen (sofern HUGHES wieder von der Bildfläche verschwunden ist) dabei im Kopfkino Meister BONAMASSA als weiteren BLUES BROTHER auftreten.
Das würde meiner Meinung nach generell passen. Falls doch nicht, auch nicht tragisch, denn die Scheibe kommt in Summe dennoch gut, ach was, verdammt gut, aus den Boxen. Sehr gut sogar, und zwar in allen Belangen. Die Tatsache, dass "Redemption" unter Mithilfe diverser Studio-Recken unter anderem in Nashville aufgenommen wurde, macht sich positiv bemerkbar. 'Deep In The Blues Again' etwa erweist sich als urtypisch amerikanisch, nicht zuletzt durch die geschmackvollen Hintergrund-Gesänge. Aber auch 'Pick Up The Pieces' schlägt in jene Kerbe und macht Laune, während der Titelsong ein klein wenig ruhiger und nachdenklicher ausgefallen ist.
Dem gegenüber stehen die tiefschürfenden, vom emotionalen Vortrag geprägten 'Self-Inflicted Wound' und 'Just 'Cos You Can Don't Mean You Should', die beide erkennen lassen, dass Joe wohl auch im unvergessenen Gary MOORE ein Vorbild gefunden hat. Die beide Nummern hätten nämlich durchaus auch auf die Früh-90er-Blues-Alben des Iren gepasst.
Als Fazit lässt sich also festhalten, dass Joe BONAMASSA mit "Redemption" in allen Lagen - sprich in sämtlichen Gangarten des Genres – überzeugt und zudem einmal mehr eine Gala-Vorstellung an seinem Instrument bietet - man achte auf die Fingerfertigkeit im Finale 'Love Is A Gamble'.
Die Frage, warum gerade er immer wieder als DER Blues-Gitarrist unserer Generation bezeichnet wird, sollte mit "Redemption" beantwortet sein!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer