BONDED BY BLOOD - The Aftermath
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2012
Mehr über Bonded By Blood
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Earache (Soulfood Music)
- Release:
- 06.07.2012
- I Can't Hear You
- Shepherds Of Rot
- The Aftermath
- Crawling In The Shadows
- In A Wake
- Repulsive
- Among The Vultures
- Show No Fear
- Restless Mind
- Left Behind
- Killing In The Name
<p class="MsoNormal">Der Individualität freien Lauf lassen</p>
Schickes Coverartwork, nicht wahr? Das dachte ich mir auch, als ich das neue Bollwerk “The Aftermath” der Kalifornischen Burschen von BONDED BY BLOOD in den Händen hielt. Doch wie so oft brennt die Frage, ob das Innere das hält, was die Aufmachung verspricht. Nervosität macht sich breit, ist es aktuell nach "Feed The Beast" und das noch einen Zacken wuchtigere "Exiled To Earth" das so richtungweisende, dritte Album der US-Thrasher. Speziell Erstgenanntes zeigte 2008 eine Truppe von talentierten und motivierten Jungspunden, der jedoch letztlich die Eigenständigkeit und die eigene Note gefehlt hat. Doch mit "The Aftermath" verabschiedet man sich vom zu starken Einfluss der damaligen Bay Area und gelangt ins 21. Jahrhundert.
'I Can’t Hear You' bildet hierbei den spielfreudigen Startschuss, lässt die Füße bereits zu Beginn mitwippen und versprüht schon recht früh genügend Galle. Böser und stärker auf das Gaspedal treten die Burschen dann mit 'Shepherds Of Rot', bei dem die Gitarrenfraktion Lee/Juarez bereits wie Altmeister schreddert. Das Titelstück hingegen kommt mit seinen Tempowechseln recht abwechslungsreich, ehe die Nackenmuskeln bis zum Äußersten mit 'Crawling In The Shadows' beansprucht werden. Hier wird also allerhand geboten, für genügend Facetten sorgt der immer individueller werdende Thrash der Jungs ohnehin schon, sodass auch nachfolgende Stücke wie das wuchtige 'Among The Vultures', das stampfend felsenfeste 'Show No Fears', sowie das immens starke 'Left Behind' mit seinem gigantischem Rhythmus durch die Bank weg überzeugen können.
Warum man sich für 'Killing In The Name' als Bonus-Cover, das sich nicht sonderlich vom Original von RAGE AGAINST THE MACHINE unterscheidet, entschieden hat, kommt mir nicht in den Sinn. Ist zwar eine nette, aber nicht wirklich zwingende Idee.
Zur Produktion lässt sich sagen, dass sie recht erdig und bodenständig daherprescht, sich also im Gesamtgefüge gut anhört, die Soli besonders hervorstechen und BONDED BY BLOOD im Großen und Ganzen einen motivierten, in den Arsch tretenden Eindruck versprühen.
An die Klasse, an diese jungfräuliche Wucht, diese Frische und Gemeinheit, die "Bonded By Blood" 1985 ausstrahlte, kommt "The Aftermath" erneut nicht heran und wenn man sich schon nach solch einem Meilenstein benennt, muss man Vergleiche und die quasi logische Niederlage ertragen. Doch den Kopf in den Sand stecken, brauchen die Herren dennoch nicht, im Gegenteil. Unterm Strich ist der dritte Streich ein feines, appetitliches Schmankerl, kommt mit viel Zunder und Lebendigkeit daher, klingt sogar noch eigenständiger als vorher gedacht, sodass ich mir zukünftig etwaige Parallelen hoffentlich schenken kann. BONDED BY BLOOD, eine Band, mit der man zukünftig rechnen kann, denn falls sie in diesem Tempo weiter wüsten, thrashen und moshen, rollt da in den kommenden Jahren etwas Gewaltiges heran.
Anspieltipps: I Can’t Hear You, Crawling In The Shadows, Left Behind
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp