BONG-RA - Full Metal Racket
Mehr über Bong-Ra
- Genre:
- Breakcore
- Label:
- Ad Noiseam
- Release:
- 22.10.2007
- Terrorizah
- Slaytronic
- Necrogoat
- Earache
- Bloody Cenotaph
- Jo Bench
- Ram Waster
- Dstrctv
- Grindkrush (Doormouse Remix)
- Painkiller (Sickboy Remix)
Are you ready for BONG-RA ...? Nein, mit Kiffen hat dies hier heute nix zu tun. Obwohl, eine gewisse Bewusstseinserweiterung lässt sich auch beim Konsum von "Full Metal Racket" beobachten. Wem der Name BONG-RA nur seifenblasenartige Fragezeichen in den Himmel aufsteigen lässt, dem sei Aufklärung versprochen. BONG-RA aka Jason Köhnen ist niederländischer Soundtüftler, Berufshektiker und einer der namenhaftesten Vertreter der Jungle-Breakbeat-, Breakcore- und Drum-n'-Bass-Szene. Doch er hat eine metallische Vergangenheit (u. a. als Mitglied von PREJUDICE), die er uns mittels der Veröffentlichung "Full Metal Racket" näherbringen möchte. Bisher konnte man sich seinen Ausflügen in die Metalwelt nur auf zwei LPs hingeben, "Grindkrusher" und "Sick Sick Sick", welche nun vereint auf diesem Silberling zu finden sind.
Allein die zombiemäßige Aufmachung verrät schon früh, dass es hier gleich richtig auf die Zwölf gibt und die Großeltern lieber wieder ausgeladen werden sollten. Messerscharfe Riffs werden zusammen mit nervösen Breakbeats in den Fleischwolf geworfen, SLAYER meets Dschungelbuch auf Speed eben. Es zuckt und rappelt an alles Enden. Allein 'Dstrctv' sorgt für gelegentliche Ruhe. Nur vereinzelt durch markerschütternde Riffs gestört, breitet sich eine menschenfeindliche Grundstimmung aus, die im Wetzen der Messer zu Beginn von 'Grindkrush' ihre logische Fortsetzung findet.
Für meinen Geschmack befinden sich jedoch zu viele fast reine Breakbeat-Stücke auf der CD, 'Earache' kommt stellvertretend fast gänzlich ohne den Sechssaiter aus und passt dann doch eher in dunkle, drogengeschwängerte Under-Underground-Clubs als in die gepflegte Metalkneipe. Dagegen punktet 'Jo Bench' oder auch 'Ram-Waster' mit fetten Brettern, dass die Schwarte kracht.
Gesang sucht man auf "Full Metal Racket" vergeblich, bis auf gelegentliches Geschreie, Gestöhne oder das ein oder andere "Motherfucker" bleibt die Scheibe stimmlich meist blutleer. Das haben die Zombies sich wahrscheinlich schon reingezogen. Soundtechnisch wurde noch mal ordentlich zugepackt und die Songs remastered, so dass die Boxen ordentlich gequält werden können. Auch optisch kommt die Veröffentlichung konsumentenfreundlich daher, legt man doch die beiden Cover der Einzel-LPs als doppelseitiges Poster bei.
Wer auf Experimente steht, sollte BONG-RAs "Full Metal Racket" unbedingt antesten. Nichts für zwischendurch, nichts für den Abend mit der Freundin, aber genau das Richtige, um dem öden Alltag zu entfliehen und sich auf einen ultrabrutalen Trip in die Hölle zu begeben. Die Menschheit wird ausgelöscht und die Zombies spielen den Soundtrack - und ab dafür!
Anspieltipps: Slaytronic, Jo Bench, Ram Waster
- Redakteur:
- Enrico Ahlig